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Ostschweiz
Die Polizei kontrolliert derzeit vermehrt die Geschwindigkeit auf Ostschweizer Strassen.
Auf der Auerstrasse in Heerbrugg gilt eine Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern. Das wird von Autofahrern allerdings gerne mal vergessen. So fiel der Kantonspolizei während einer Kontrolle am Mittwoch ein 22-jähriger Autofahrer auf der Strecke auf, der dachte, es sei eine Geschwindigkeit von 93 Stundenkilometer erlaubt. Ihm wurde der Führerausweis abgenommen. Auch in Lichtensteig wurde einem 22-jährigen Autofahrer der Führerschein abgenommen, nachdem er innerorts in einer 50er-Zone mit 111 Stundenkilometer unterwegs war. Zudem hat die Staatsanwaltschaft die Sicherstellung des Fahrzeugs verfügt.
Aufgrund der Massnahmen gegen das neuartige Coronavirus sind die Strassen so leer, wie schon lange nicht mehr. Animiert das zum schnellen Fahren? «Ja», sagt Florian Schneider, Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen.
«Aus diesem Grund führen wir derzeit vermehrt Kontrollen durch.»
Schon am Wochenende stand die Kantonspolizei häufiger im Einsatz. Von Freitag auf Samstag wurden neun Geschwindigkeitsübertretungen unter anderem in Rorschach, Gossau oder Eschenbach festgestellt. Doch die leeren Strassen locken nicht nur Raser aus ihren Garagen. Auch Poser sind derzeit wieder auf den Strassen unterwegs. Meist holen sie ihre nicht im selben Haushalt wohnenden Kollegen dabei nacheinander mit dem Auto ab.
Zwar dürfe man sich noch in einer kleinen Gruppe von nicht mehr als fünf Personen treffen, dabei gilt es jedoch, die vom Bundesamt für Gesundheit eingeführte Abstandsregel von zwei Metern einzuhalten. Schneider sagt:
«Einige solche Poser und ihre Kollegen haben darum eine Busse wegen zu wenig Abstand erhalten.»
Kosten: je 100 Franken. Fahrten mit im selben Haushalt wohnhaften Personen sind hingegen gestattet.
«Die Strassen sind kein rechtsfreier Raum», sagt Marcel Wehrlin, Mediensprecher der Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden. «Daher führen auch wir derzeit vermehrt Kontrollen durch.» Ähnlich ist es in den Kantonen Appenzell Innerrhoden und Thurgau. «In dieser Jahreszeit nimmt diese Thematik allgemein zu», sagt Matthias Graf, Mediensprecher der Thurgauer Polizei. Einen direkten Zusammenhang zum Coronavirus sehe er nicht. «Ausschliessen können wir es aber auch nicht.»