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Am Donnerstagabend fand im Internet der Startschuss für den virtuellen Dorfplatz der Elf-Weiler-Gemeinde statt.
Hefenhofen hat es nicht einfach als Gemeinde. Mit insgesamt elf unterschiedlich grossen Weilern ist ein Miteinander schwierig, denn es gibt kein eigentliches Dorfzentrum, wo sich die Bevölkerung treffen kann. Und einem Begegnungsort mit Spielplatz und Pumptrack (asphaltierter Rundkurs für Velos, Kick- und Skateboards) neben dem Schulhaus Sonnenberg erteilten die Hefenhofer an ihrer Gemeindeversammlung vom 3. Dezember 2020 eine knappe Abfuhr.
Nun soll die Bevölkerung dank einer Onlineplattform den fehlenden Dorfplatz erhalten. «Früher hatten wir auch noch einen Beck, bei dem man sich zu einem Schwatz treffen konnte», rief Gemeindepräsident Thomas Schnyder den mehr als ein Dutzend Teilnehmern in Erinnerung, die sich am Donnerstagabend zur Kick-off-Veranstaltung eingeloggt hatten. Es sollte der Startschuss Hefenhofens beim Anbieter Crossiety sein. Die Schweizer Firma ist spezialisiert darauf, für Gemeinden eine virtuelle Plattform zu schaffen. In der Schweiz zählen mittlerweile 65 Gemeinden und Städte zu den Kunden von Crossiety und auch in Deutschland nehmen schon 35 Kommunen die Dienstleistung in Anspruch.
Eines der beliebtesten Angebote sei jeweils der Marktplatz, wo man etwas zum Verkauf anbieten könne, sagte Thibault Huber von Crossiety zu den eingeloggten Interessierten. Und Thomas Schnyder erzählte, dass er gerade am Mittwoch so seine alte Schaukel verkauft habe. Möglich war das, weil bereits vor dem Kick-off sich 128 Hefenhofer registriert haben und die Gemeinde ebenfalls regelmässig Informationen für die Einwohner veröffentlicht. Die Plattform lebt.
Doch sie soll mit noch mehr Leben erfüllt werden, obwohl schon rund zehn Prozent Hefenhoferinnen und Hefenhofer dabei sind. «Ein megacooler Wert ist das», sagte der Gemeindepräsident. «Je mehr Menschen mitmachen, desto kreativer und gewinnbringender wird das Angebot sein.» Beispielsweise könne auch eine kleine Gruppe sich über Crossiety vernetzen und per Mobiltelefon zur Jassrunde abmachen – «so wie bei WhatsApp» – erklärte Thibault Huber. Der Mitarbeiter von Crossiety wischte auch sogleich Bedenken eines Hefenhofers vom Tisch, dass die Plattform irgendwann etwas koste, oder dass Werbung geschaltet werde. «Wir geben keine Daten weiter, unser einziger Partner ist die jeweilige Gemeinde», sagte Huber am Ende der einstündigen Veranstaltung.
Infos und Registration
www.crossiety.ch/hefenhofen