ZUKUNFT: Moderne Jungbauern

Viele junge Landwirtinnen und Landwirte haben eine grosse Passion für ihren Beruf. Sie sehen sich als Produzenten von gesunden, nachhaltig erzeugten Lebensmitteln.

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Junglandwirt Niklaus Eisenhut konnte Anfang Jahr den Bauernhof Ebni von seinen Eltern übernehmen. Der Hof liegt zwischen Grub und Heiden und ist auf Milchwirtschaft ausgerichtet. «Wir bewirtschaften 23 Hektaren Wiesland. Das ergibt Futter für unsere 22 Milchkühe und Jungvieh», sagt Niklaus Eisenhut. Der Betrieb ist stetig gewachsen, mit Aufstockung von 200 Legehennen sowie Pacht von zusätzlichem Land. Trotz Mechani­sierung wachse die Arbeits­belastung aber stetig, gibt der Jungbauer zu bedenken.

Niklaus Eisenhut hat auf Lehrbetrieben im Unterland sowie am Landwirtschaflichen Zentrum Salez seine Ausbildung absolviert. Er weiss, dass in Zukunft nur professionell geführte Landwirtschafsbetriebe weiterbestehen. Bei der Führung des Betriebes wird er von seiner Freundin Michaela Mösli unterstützt. Beide lieben die Arbeit in der Natur und den Umgang mit Tieren. «Jeden Morgen freue ich mich auf die Arbeit mit den Tieren, aus der schlussendlich Appenzeller Käse erzeugt wird und die den Milchkonsum von gut 400 Personen deckt.» Sie arbeiten gemeinsam, Michaela packt auf dem Hof an und Niklaus hilft mit in Haushalt und Küche. Die beiden liegen im Trend: Schweizweit ist eine Zunahme der Frauen in den landwirtschaftlichen Berufen sowie eine Verschmelzung der Männer- und Frauenberufe festzustellen.

Traum vom eigenen Hofladen

Michaela Mösli ist Detailhandelsfachfrau im Bereich Fleisch. Zurzeit arbeitet sie auf einem Bauernbetrieb mit Hofladen. «Mein Ziel ist einen kleinen Hofladen mit Eier-Produkten, Gemüse, Konserviertem und Kalbfleisch zu betreiben.» Ein Grossteil der Konsumentinnen und Konsumenten kauft heute bewusst ein, Herkunft und Produktionsverfahren sind ihnen wichtig. Aus diesem Grund ist die Nachfrage nach regionalen Produkten seit Jahren ungebrochen. Wie Umfragen des Bundesamtes für Landwirtschaft zeigen, sind eine naturnahe Produktion sowie die Erhaltung der ökologischen Vielfalt und fruchtbarer Böden der Bevölkerung besonders wichtig. Auch für Eisenhut hat der Bodenschutz oberste Priorität. Nasse Böden werden nicht befahren und Kühe weiden bei Regenwetter nicht am Hang, sondern nur auf ebenen Flächen. «In der Tierzucht streben wir gesunde Kühe mit einer mittleren Milchleistung und guter Fruchtbarkeit an. Wichtig ist jährlich eine Geburt, wenig Tierarzteinsatz und Fütterung auf Basis des betriebseigenen Raufutters». Im Stall sorgt Eisenhut mit einer neuen Anbindvorrichtung für mehr Freiraum und Sauberkeit der Tiere.

Auf die Frage nach ihrer Zukunft meinen beide: «Wir freuen uns, gemeinsam diesen Bauernhof bewirtschaften zu können. Um zu bestehen, sind wir aber auf faire Produzentenpreise angewiesen, die unsere Kosten decken und Investitionen erlauben.» (pd)

Serie

Mit dieser monatlichen Arti­kelserie zeigt der Bauernverband Besonderheiten der Appenzeller Landwirtschaft auf. Der Bau­ernverband AR vereinigt 620 Bauernfamilien und vertritt deren Interessen.

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