Zeitkapsel wurde einbetoniert

Zum Baustart beim Neubautrakt des Spitals wurden Dokumente in einem Behälter im Fundament einbetoniert. Sie geben Auskunft über die Vorgeschichte des in Realisierung befindlichen Projekts.

Martin Knoepfel
Drucken
Die Regierungsräte Marc Mächler und Heidi Hanselmann sowie René Fiechter, CEO der Spitalregion, mit der Zeitkapsel. (Bild: Martin Knoepfel)

Die Regierungsräte Marc Mächler und Heidi Hanselmann sowie René Fiechter, CEO der Spitalregion, mit der Zeitkapsel. (Bild: Martin Knoepfel)

Den ersten Stabilitätstest hat die Grundplatte bestanden. Trotz den politischen Schwergewichten, die sie tragen musste oder durfte, gab sie nicht nach. Gestern fand die Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau des Spitals Wattwil vor rund 50 geladenen Gästen statt. Die Regierungsräte Heidi Hanselmann und Marc Mächler sowie der CEO der Spitalregion Fürstenland-Toggenburg, René Fiechter, füllten eine Zeitkapsel mit Dokumenten und betonierten sie ein.

Marc Mächler nutzte die Gelegenheit, die Investitionen aufzuzählen, die der Kanton im Toggenburg plant, neben dem Spital etwa den Campus, die Sanierung der Thur und «hoffentlich auch das Klanghaus». Die heutigen Gebäude des Spitals genügten den Anforderungen eines modernen Betriebs nicht. Man plane die Bauarbeiten so, dass Patienten und Besucher möglichst wenig betroffen seien, versprach Marc Mächler.

Hoffnung auf Ärzte «made in St. Gallen»

Regierungsrätin Heidi Hanselmann erinnerte daran, dass eine ihrer ersten Entscheide als Gesundheitschefin die Schliessung der Gebärabteilung in Wattwil betraf. Sie freue sich über die Grundsteinlegung, sagte sie, denn der Grundstein sei «ein Stein des Anstosses, im positiven Sinn», da er Bauarbeiten auslöse. Zugleich hofft die Regierungsrätin, dass dank dem Lehrgang «Medical Master» in St. Gallen die Patienten in Wattwil dereinst mehrheitlich von Ärztinnen und Ärzten «made in St. Gallen» behandelt werden.

Die Patienten erhielten mit dem Neubau Zimmer, die dem heutigen Stand der Technik und den heutigen Vorstellungen entsprächen, sagte René Fiechter. Die Mitarbeiter profitierten von optimierten Prozessen. René Fiechter ist überzeugt, dass das erneuerte Spital auf dem Gesundheitsmarkt einen Wettbewerbsvorteil bilden wird, auch mit Blick auf den Arbeitsmarkt.

Aufträge hauptsächlich im Kanton vergeben

Die Bettenkapazität des Spitals wurde im Vorfeld reduziert und muss während der Bauzeit nicht verringert werden. Sie beträgt 72 Betten, die Station für die Alkohol-Kurzzeittherapie inbegriffen. Das sagte René Fiechter dem Toggenburger Tagblatt.

2017 gehen die Spitalimmobilien an die Spitalregionen über. Bisher seien die Aufträge in Absprache mit dem Verwaltungsrat der Spitalregion Fürstenland-Toggenburg hauptsächlich an Firmen aus dem Kanton vergeben worden, sagte Marc Mächler. Viele Aufträge seien aber noch in der Pipeline. Künftig ist der Verwaltungsrat der Spitalregion für die Auftragsvergabe zuständig. Die Sanierung und Erweiterung des Spitals soll 2021 – die erste Etappe 2018 – abgeschlossen sein. Guido Sutter, Vizepräsident des Verwaltungsrats der Spitalregion, ist sicher, dass die Gebäude sich dank der modularen Konzeption gut an die Veränderungen, die der rasche Fortschritt in der Medizin nach sich ziehen wird, anpassen lassen.