Am Samstag kommt es auf der Sportanlage Ifang zum Derby Bazenheid – Uzwil. Heris Stefanachi, Trainer der Einheimischen, äussert sich zu den Aussichten des Aufsteigers.
Beat Lanzendorfer
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Heris Stefanachi, die Startphase der Saison ist vorbei. Was ziehen Sie für ein Fazit?
Wir sind mit Mühe in die Liga gestartet. Dafür gibt es mehrere Gründe. Seit mehreren Wochen machen wir aber vieles richtig und sind jetzt in der Liga angekommen. Nun möchten wir an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen, damit wir dorthin hinkommen, wo wir meiner Meinung nach hingehören.
Was sind das für Gründe, die Sie ansprechen?
Wir mussten mit Adrian Bernet, Pete Läng, Binjamen Dilsiz und Jan Ledergerber den Abgang von vier Stammspielern verkraften. Kommt hinzu, dass mit Sven Düring unser Topskorer mit einem Muskelbündelriss ausgefallen ist und noch immer ausfällt.
Wann ist er einsatzfähig?
Er steigt kommende Woche ins Mannschaftstraining ein. Wenn alles nach Plan verläuft, wird er noch im Herbst sein Comeback geben.
Haben Sie die Liga am Anfang vielleicht etwas unterschätzt?
Klare Antwort: nein. Wir hatten allerdings sehr viele Ferienabsenzen. Hinzu kommt, dass sich Früh und Düring verletzten und daher die ganze Vorbereitung verpasst haben. Mit Freienbach und Kreuzlingen hatten wir gleich zum Auftakt zwei Topteams. Nicht vergessen darf man, dass es die Neuzugänge zu integrieren galt. Aber wir suchen kein Alibi, wir sind nicht gut gestartet. Punkt. Die Hauptverantwortlichen sind wir.
In den ersten sieben Spielen kassierten Sie vier Niederlagen. Welchen Punkten trauern Sie am meisten nach?
In erster Linie denjenigen in Einsiedeln, wo wir nicht verlieren durften. Dann den drei Punkten gegen Linth 04. Wir haben den Leader dominiert und hätten den Sieg verdient gehabt, haben dann aber sogar verloren. Gegen Freienbach kann man nach einer guten Partie zum Auftakt verlieren. Gegen Kreuzlingen war die Niederlage verdient.
Sie waren noch Spieler, als Bazenheid letztmals in der 2. Liga interregional spielte (2012). Heute sind Sie Trainer. Erkennen Sie Unterschiede zu damals?
Mir fällt auf, dass praktisch jede Mannschaft über einen Topstürmer verfügt. Spielerisch haben mich bisher wenige Teams überzeugt, vorne aber sind fast alle überdurchschnittlich gut besetzt.
Mit Spielern, die schon in höheren Ligen gespielt haben?
Entweder solche oder Spieler, die schon länger in dieser Liga aktiv sind und dadurch die nötige Erfahrung und Qualität mitbringen.
Sehen Sie Differenzen zwischen der regionalen 2. Liga und der 2. Liga interregional?
Die Liga ist besser, die Mannschaften kompakter. Die Qualität in der Offensive hat mich beeindruckt. Fehler in der Defensive werden gnadenlos bestraft.
Gibt es einen oder mehrere Spieler in Ihrer Mannschaft, die Sie bisher positiv überrascht haben?
Von den Bisherigen hat mich keiner überrascht, ich kenne ihre Qualitäten. Von den Neuen ist es Mario Kuhn. Er ist von Kirchberg aus der 3. Liga zu uns gekommen und hat den Sprung in die 2. Liga interregional sehr schnell geschafft. Ich dachte, es ginge etwas länger. Bei ihm beeindruckt mich seine Technik, das spielerische Potenzial und sein taktisches Gespür, wenn er in der linken Defensive zum Einsatz kommt. Nicht vergessen möchte ich Diogo Gonçalvez, der gut gestartet ist, danach mit seiner Verletzung aber Pech hatte. Er ist ein Versprechen für die Zukunft. Stark verbessert hat sich auch Demian Titaro. Nach einem schwierigen Beginn hat er zuletzt sein Potenzial abgerufen. Er ist für uns ein sehr wichtiger Spieler in der Offensive.
Wagen wir noch einen Blick in die nähere Zukunft. Wo liegen die Vorteile bei Uzwil?
Die Mannschaft verfügt über viel Erfahrung, weil diverse Spieler schon in oberen Ligen zum Zug kamen. Ihr Kader besteht auf dem Papier aus den besseren Einzelspielern. Physisch, in puncto Grösse und Kraft, sind sie uns ebenfalls eine Spur voraus.
Wo hat Bazenheid die Nase vorn?
Ich sehe unsere Vorteile in den Automatismen und in der Spielstruktur. Im spielerischen Kollektiv kann ich sicher auf die bessere Mannschaft zurückgreifen. Meine Spieler sind eine Einheit, und das müssen wir auch zu unserem Vorteil nutzen.
Sind alle Spieler einsatzbereit?
Wir müssen abwarten, wie sich die Situation bei einigen Angeschlagenen entwickelt. Diejenigen, die auf dem Platz stehen, werden bereit sein.
Wagen Sie eine Prognose?
Mit Prognosen hatte ich in der Vergangenheit nie Glück. Wichtig wäre, dass wir mit Uzwil eine Mannschaft schlagen könnten, die in der Tabelle vor uns liegt, was meinen Jungs für den weiteren Verlauf der Meisterschaft viel Selbstvertrauen geben würde. Meine Mannschaft ist kompakt, die Trainingsintensität super, das stimmt mich für die Zukunft optimistisch.
Wo steht Bazenheid in der Winterpause?
Nach dem Weg, den wir eingeschlagen haben, hoffentlich im gesicherten Mittelfeld – dort gehören wir auch hin.
Meisterschaft 2. Liga interregional, Samstag, 30. September, 17 Uhr, Sportplatz Ifang: FC Bazenheid – FC Uzwil