«Win-Velo» im Dorfzentrum

Fahrrädern, die beim Win-Win-Markt entsorgt werden, wird bei «Win-Velo» neues Leben eingehaucht. Die Velowerkstatt der Stiftung Tosam eröffnet morgen ihren neuen Standort.

Johannes Wey
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Thomas Dudler in der neuen Velowerkstatt, wo ausgemusterte Fahrräder aufgemöbelt oder ausgeschlachtet werden. (Bild: jw)

Thomas Dudler in der neuen Velowerkstatt, wo ausgemusterte Fahrräder aufgemöbelt oder ausgeschlachtet werden. (Bild: jw)

HERISAU. Was andere entsorgen, läuft nach einer Überholung wieder rund: Seit sechs Jahren werden von der Velowerkstatt der Stiftung Tosam ausgemusterte Fahrräder, die im Win-Win-Markt abgegeben wurden, wieder instand gesetzt. Und die Räder, die als Ganzes nicht mehr zu retten sind, werden in ihre Einzelteile zerlegt und wiederverwertet.

Als Betrieb etablieren

Die Velowerkstatt, die bis anhin der Gartengruppe der Stiftung Tosam angegliedert war, soll nun als eigenständiger Tosam-Betrieb weitergeführt werden. Morgen wird «Win-Velo» in den neuen Räumlichkeiten an der Kasernenstrasse 11b eröffnet. «Der Umzug wurde einerseits nötig, weil im Magazin der Gartengruppe der Platz knapp wurde und wir andererseits hoffen, dass wir Win-Velo als selbsttragenden Betrieb etablieren können», sagt Thomas Dudler, Betriebsleiter der Gartengruppe und Verantwortlicher für die Velowerkstatt. Win-Velo soll sich nun in einem zweijährigen Pilotversuch bewähren.

Gewerbe nicht konkurrenzieren

Zuletzt konnte die Velowerkstatt jährlich Fahrräder im Wert von rund 20 000 Franken absetzen. Dudler hofft nun, dass sich der Umsatz an der zentralen Lage noch erhöhen lässt. Die Velos werden neuerdings direkt ab Werkstatt verkauft – alte Fahrräder können aber nach wie vor beim Win-Win-Markt abgegeben werden. Win-Velo versteht sich nicht als herkömmliches Velo-Geschäft: «Wir machen keine Reparaturen und keinen Service – ausser bei Velos, die wir selbst zusammengebaut haben», sagt Thomas Dudler. Schliesslich will die soziale Institution das hiesige Gewerbe nicht konkurrenzieren.

Die Feier muss noch warten

Bei Win-Velo werden Mitarbeitende beschäftigt, die von Sozialhilfe oder Invalidenversicherung abhängig sind. Für sie stehen 400 Stellenprozent zur Verfügung. Hinzu kommt der Werkstattleiter, der mit einem 80-Prozent-Pensum angestellt ist. Die Administration läuft nach wie vor über die Gartengruppe der Stiftung Tosam.

Die Eröffnung am 1. März wird nicht mit einem grossen Festakt gefeiert. Dafür steht am 23. März ein Tag der offenen Tür an. «Bis dahin wollen wir einige Fahrräder montiert haben, die wir dann auch präsentieren können», sagt Thomas Dudler.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 8 bis 12 und von 13.30 bis 17.30 Uhr. Samstags von 8 bis 12 Uhr. Tag der offenen Tür: Samstag, 23. März, 8 bis 16 Uhr.