WILDHAUS: Neue Sesselbahn auf die Freienalp

15 Millionen Franken möchte die Bergbahnen Wildhaus AG in einer ersten Etappe in die Infrastruktur investieren. Kernstück bildet die neue 6er-Sesselbahn Oberdorf–Freienalp. Die Pläne liegen auf.

Heini Schwendener
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Die Unterlagen für das Plangenehmigungsverfahren für die neue Sesselbahn sind sehr umfangreich. Sie mussten in 19-facher Ausführung dem Bundesamt für Verkehr in Bern eingereicht werden. (Bild: Heini Schwendener)

Die Unterlagen für das Plangenehmigungsverfahren für die neue Sesselbahn sind sehr umfangreich. Sie mussten in 19-facher Ausführung dem Bundesamt für Verkehr in Bern eingereicht werden. (Bild: Heini Schwendener)

Heini Schwendener

heini.schwendener@wundo.ch

Mit dem Infrastrukturprojekt «Wildhaus 2.0» will die Berg­bahnen Wildhaus AG an die ­Spitze der Destinationen im Familiensegment und insbeson­dere Personen ansprechen, die in Wildhaus erstmals mit dem Schnee in Kontakt kommen. Seien dies Kinder oder Erwachsene, die in unsere Region zugewandert sind und den Schnee erleben möchten.

«Wildhaus 2.0» würde grosse Investitionen auslösen – in einer ersten Etappe rund 15 Millionen Franken. Noch ist die Finanzierung aber nicht gesichert (vgl. «Nachgefragt»). Die derzeitige Planauflage in den Gemeinden Wildhaus-Alt St. Johann und Grabs umfasst das Kernstück, den Bau einer 6er-Sesselbahn Oberdorf–Freienalp inklusive neuer Tal- und Bergstation. Zudem gehören zum Projekt: ein neuer Tellerlift im Oberdorf; der Rückbau der bestehenden Schleppliftanlagen Freienalp, Oberdorf, St. Gallerweid und Thur; die Umsetzung der Beschneiung «Chessler»; die Erneuerung der Beschneiungs­anlage St. Gallerweid–Oberdorf; diverse Korrekturen an Pisten und Gelände.

«Die richtige Bahn am ­richtigen Ort»

In den umfangreichen, derzeit ­öffentlich aufliegenden Planunterlagen schreibt das Wildhauser Bahnunternehmen: «Haupttreiber dieser Investitionen ist nicht die Kapazitätserweiterung, sondern die zielgruppengerechte Neukonfiguration des Teilgebiets Wildhaus, kurzum ‹die richtige Bahn am richtigen Ort›.» Angestrebt wird ein höherer Aus­lastungsgrad der Lift- und Bahnanlagen. Geplant ist die Inbetriebnahme der neuen 6er-Sesselbahn und des neuen Tellerlifts auf die Saison 2018/19.

Entgegen früherer Ankündigungen nicht mehr Teil der ersten Etappe ist der neue Speichersee auf Gültenweid und infolge­dessen die Erneuerung der Beschneiung unterhalb des Oberdorfs inklusive Trainings- und Ausbildungspiste. Weggefallen ist auch das Familienbistro auf Gültenweid. Die Bergbahnen Wildhaus AG schreibt dazu auf der Website: «Im Spannungsfeld zwischen den Finanzen, naturschützerischen Bedenken bezüglich des zusätzlichen Speichersees und dem ambitionierten Fahrplan hat der Verwaltungsrat beschlossen, ‹Wildhaus 2.0› zu etappieren.»

Die Unterlagen, die im Rathaus in Alt St. Johann sowie bei der Bauverwaltung Grabs ein­gesehen werden können, füllen zwei Bundesordner. Darin ist ­alles thematisiert. So beispielsweise der Bergungsplan für die neue 6er-Sesselbahn. Aber auch, wie die wegfallenden Schlepp­lifte inklusive ihrer Stationsbauten vollständig rückgebaut werden müssen. Einzig die Stationsbaute beim Schlepplift Thur wird bestehen bleiben und als Zielhaus und Zeitmesserhaus durch die Schneesportschule Wildhaus umgenutzt. Auch geologische und hydrogeologische Abklärungen sowie Schnee- und Lawinengutachten sind Bestandteil der Unterlagen. 140 Seiten stark ist der Umweltverträglichkeits­bericht. Darin werden die Umweltauswirkungen des Projekts auf Luft, Boden, Landschaft, Flora, Fauna, Wald, Vegetation/Lebensräume, Lärm und Erschütterungen, Grund- und Quellwasser dargestellt und beurteilt.