Seit Tagen ist es in der Ostschweiz kalt. Doch vor 75 Jahren war es um diese Jahreszeit noch wesentlich kälter. In Urnäsch wurden bereits am 23. Januar minus 28 Grad gemessen.
Der Februar 1942 ging als eisig-kalter und überaus schneereicher Monat in die Wettergeschichte ein. Gemäss der Wetterchronik im Neuen Appenzeller Kalender («Häädler Kalender») wurde in Urnäsch bereits am 23. Januar ein Temperaturtiefstwert von minus 28 Grad gemessen.
In der Nacht vom 31. Januar auf den 1. Februar fiel fast ein halber Meter Neuschnee. In der Folge ging der ganze Februar als extrem kalter und nebliger Monat mit gesamthaft 155 Zentimetern Schneefall in die Geschichte ein. Die Temperaturdurchschnittswerte lagen um minus 3,8 Grad tiefer als der 40-jährige Durchschnitt, und die Sonne schien im Mittel nur gerade 1,7 Stunden pro Tag.
Die harte Regentschaft von König Winter dauerte bis zum 15. März 1942. Dann aber hielt der sehnsüchtig erwartete Frühling Einzug, und erstaunlich schnell verschwanden die riesigen Schneehaufen.
Erneuter Schneefall war im April zu verzeichnen. Unterdurchschnittlich kalt waren auch die ersten Maitage, wurden doch nachts bis zu vier Minusgrade verzeichnet. Die Heuernte 1942 war durch tägliche Gewitter in der Zeit vom 8. bis 13. Juni massiv beeinträchtigt. Der Juli zeigte sich trüb und regnerisch, und am 6. August sank die Temperatur auf vier Grad ab.
Die Monate September und Oktober präsentierten sich hingegen mild, aber bereits Mitte November fiel der erste Schnee. Ein Wärmeeinbruch erfolgte im Dezember, und die Temperatur stieg an mehreren Tagen auf 16 Plusgrade. Der Gesamtschneefall betrug gemäss Wetterchronik im Dezember 1942 lediglich vier Zentimeter.
Peter Eggenberger
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