«Werkplatz Schweiz hat Zukunft»

Die Bühler AG hat an ihrer Konzernzentrale in Uzwil ein Modernisierungsprogramm gestartet. Der Schwerpunkt liegt in der Optimierung von Produktion und Logistik. In einem ersten Schritt werden zehn Millionen Franken investiert.

Philipp Stutz
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Die Betriebssanität hat moderne Räume bezogen.

Die Betriebssanität hat moderne Räume bezogen.

Das Modernisierungsprogramm der Bühler AG hat zum Ziel, die Konkurrenzfähigkeit des Standortes Schweiz und des Mutterhauses in Uzwil nachhaltig zu sichern. «Wir wollen eine Vorzeigeproduktion sein», sagt CEO Stefan Scheiber. Das Unternehmen habe stark in die Internationalisierung investiert. «Nun ist wieder die Schweiz dran.» Dieser Werkplatz hat laut Scheiber Zukunft: «Mit der Modernisierung und dem Umbau wollen wir die Chancen der Globalisierung und technischen Entwicklung bestmöglich für uns nutzen.» Laut Pressesprecher Burkhard Böndel sollen Produktionsabläufe modernisiert werden. Sichtbares Zeichen dafür ist der Abbruch mehrerer alter Fabrikgebäude, in denen sich früher die mechanische Bearbeitung befand. Zuletzt wurden sie als Lager benutzt, und im Obergeschoss waren Büros angesiedelt.

Umbauphase dauert drei bis fünf Jahre

Beabsichtigt ist, den Materialfluss im Werk für Grossteile und Druckgussmaschinen zu verbessern. «Lastwagen müssen direkt zu den Fabrikationshallen der Grossteilefertigung gelangen können», erklärt Böndel. Auch sind Neubauten geplant, und in der Druckgussmontage wird ein Kran mit einer Hebelast von 70 Tonnen installiert. Laut Personalchef Christof Oswald starten die Arbeiten zum Neubau diesen Monat. Sie sollen im September 2017 fertiggestellt sein. Die Umbauphase, die drei bis fünf Jahre in Anspruch nimmt, sei Voraussetzung für weitere Investitionen, um Uzwil zu einem führenden Standort im globalen Bühler-Produktionsnetzwerk zu entwickeln. «Wir werden in neue Technologien investieren, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten», sagt Böndel. Sei doch die Produktion in der Schweiz auch in Zukunft von strategischer Bedeutung. «Dazu müssen wir über das nötige Know-how verfügen.» Parallel zu den Massnahmen in Uzwil investiert Bühler in den Standort Appenzell. Die Betriebssanität in Uzwil, früher in einem alten Gebäude angesiedelt, hat neue Räume an der Fabrikstrasse bezogen. Diese Dienstleistung wird auch von Mitarbeitern der Benninger AG in Anspruch genommen, eine medizinische Erstversorgung. Die Station besteht aus einem Behandlungs-, einem Ruhe- und Therapieraum. Auch Kurse in Reanimation und Defibrillatortechnik werden durchgeführt. Vier Mitarbeitende kümmern sich um das gesundheitliche Wohl der Angestellten.

Sie sind bei der Behandlung von Verletzungen und anderen gesundheitlichen Beschwerden zur Stelle. Diese Dienstleistung wird rege in Anspruch genommen. Zwanzig bis dreissig Personen suchen die Betriebssanität täglich auf.

Stellenprofil hat sich verändert

«Wir hoffen, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Schweiz nicht weiter verschlechtern», sagt Christof Oswald, sei Bühler doch ein stark exportorientiertes Unternehmen. Er erwähnt, dass der Technologiekonzern nicht nur Anlagen und Lösungen verkaufe, sondern sich auch in der Ausbildung von Kunden und Mitarbeitenden auf der ganzen Welt engagiere. «Das Stellenprofil hat sich wegen des Strukturwandels verändert», sagt Christof Oswald.

Während im Werkstattbereich eine Verlagerung festzustellen sei, haben Projektmanagement, Engineering sowie Forschung und Entwicklung an Bedeutung gewonnen. In der Schweiz ist der Personalbestand in den vergangenen zehn Jahren gleich geblieben – Bühler beschäftigt rund 2500 Mitarbeitende –, während sich die Personalzahl weltweit fast verdoppelt hat. Im vergangenen Jahr erwirtschafteten die rund 10 800 Mitarbeitenden in über 140 Ländern einen Umsatz von 2,4 Milliarden Franken.

Alte Fabrikationsgebäude werden abgerissen. (Bilder: Philipp Stutz)

Alte Fabrikationsgebäude werden abgerissen. (Bilder: Philipp Stutz)

Blick in die Montagehalle der Bühler AG in Uzwil. (Bild: PD)

Blick in die Montagehalle der Bühler AG in Uzwil. (Bild: PD)