Wenn Kunstwerke Geschichten erzählen

Seit 50 Jahren ist Ingrid Koss-Staffa als freie Künstlerin tätig. Aus Anlass dieses Jubiläums stellt sie ihre Kunst im Spital Herisau aus. Ursprung ihrer Werke sind oft innere Regungen.

Yann Lengacher
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Das Samenkorn. (Bild: Yann Lengacher)

Das Samenkorn. (Bild: Yann Lengacher)

Die Künstlerin Ingrid Koss-Staffa weiss oft nicht, wie ihre Werke am Ende aussehen. «Vieles entsteht einfach aus einem Impuls heraus», sagt die Waldstätterin. Dennoch kreiert die 75-Jährige schon seit einem halben Jahrhundert konstant unterschiedliche Kunstwerke – wer durch ihre neue Ausstellung im Spital Herisau läuft, würde Koss-Staffa niemals Ideenlosigkeit vorwerfen. Heute feiert die Waldstätterin die Vernissage der Ausstellung, die ihr gesamtes Lebenswerk darstellt. In ihrem 50-jährigen Schaffen hat die Künstlerin abstrakte Bilder und Objekte genauso wie simple, aber nicht minder interessante Werke geschaffen.

Ebenso zahlreich wie Koss-Staffas Werke sind die Techniken, die sie für deren Herstellung angewendet hat: Mal arbeitete sie mit dem Spachtel, mal mit dem Pinsel. Und manchmal reichten ihr Zeitungspapier und Wasser: Ihr Kunstwerk mit dem Namen Samenkorn besteht ausschliesslich aus Ausgaben der «Appenzeller Zeitung». Wie bei anderen ihrer Werke steckt hinter dem Samenkorn eine Geschichte: Gemäss einer Beschreibung soll dereinst ein Zeitungsbaum aus dem Kunstobjekt wachsen. Während die Rinde des Baumes einen spitzohrigen Eindruck machen würde, schmeckten seine Früchte meist bitter oder süss-sauer.

Kunst, die sich ergänzt

Neben Ingrid Koss-Staffa stellt auch Roman Wirth seine Kunstobjekte aus. Der Flawiler ist für seine Holzfiguren bekannt, die er mit der Kettensäge herstellt. Wirths Kunst steht im Gegensatz zu den Werken der Waldstätterin. «Ich nehme Material weg, um etwas zu erschaffen. Du fügst dafür Farbe oder etwas anderes hinzu», sagt Wirth zu seiner Künstlerkollegin, als sie sich über die Entstehungsprozesse ihrer Kunst unterhalten.

Hinweis

Die Vernissage findet morgen Donnerstag um 18 Uhr im Foyer des Spitals Herisau statt.