2021 haben in Ausserrhoden 1152 Personen mindestens einmal wirtschaftliche Sozialhilfe erhalten. Die Quote ist gegenüber dem Vorjahr um 0,2 auf 2,1 Prozent gesunken.
2021 haben in Ausserrhoden 1152 Personen mindestens einmal eine finanzielle Leistung der wirtschaftlichen Sozialhilfe erhalten. Im Vergleich zum Vorjahr sinkt die Anzahl um 147 Personen oder um 11,3 Prozent. Die Sozialhilfequote liegt laut Mitteilung der Kantonskanzlei bei 2,1 Prozent (2020: 2,3) und damit weiterhin unterhalb der gesamtschweizerischen Quote von 3,1 Prozent.
Die Abnahme sei vor allem auf den klaren Rückgang bei den Neueintritten zurückzuführen. Insgesamt wurden 172 neue Dossiers eröffnet, das sind 28 Prozent weniger als im Vorjahr. Hintergrund dafür sei unter anderem die Erholung des Arbeitsmarktes spätestens ab Mitte des Jahres 2021.
Die Bevölkerungsgruppen, welche gemessen an ihrem Anteil an der Bevölkerung Ausserrhodens besonders häufig Sozialhilfe beziehen, konnten von der positiven Entwicklung zwar überdurchschnittlich profitieren, weisen aber weiterhin eine erhöhte Quote auf: Kinder und Jugendliche 3,4 Prozent (–0,4 Prozentpunkte), Ledige 3,2 Prozent (–0,4 Prozentpunkte), Geschiedene 2,8 Prozent (–0,6 Prozentpunkte) sowie Personen mit ausländischer Nationalität 6,4 Prozent (–0,6 Prozentpunkte).
47,1 Prozent der Personen in der Sozialhilfe verfügten 2021 lediglich über einen obligatorischen Schulabschluss. Dieser Anteil hat über die letzten Jahre kontinuierlich zugenommen. In der Schweizer Gesamtbevölkerung liegt dieser Anteil bei 15,0 Prozent und hat abgenommen. «Das Risiko eines Sozialhilfebezugs konzentriert sich zunehmend auf Personen ohne weitere Bildung nach der obligatorischen Schulbildung», heisst es dazu in der Mitteilung.
Die Anzahl der von der Sozialhilfe unterstützten Personen im Asylbereich ist 2021 weiter zurückgegangen (–10,0 Prozent) und betraf 244 Personen. Die Sozialhilfequote im Asylbereich, also bei Personen, die einen Asylantrag gestellt haben, lag bei 80,6 Prozent. Die Quote im Flüchtlingsbereich (Personen mit Asyl und vorläufig aufgenommene Flüchtlinge) lag bei 84,7 Prozent und damit leicht höher als im Vorjahr (80,6 Prozent). Hingegen ist die Anzahl der Unterstützten um 20,5 Prozent zurückgegangen auf 174 Personen.
Viele Asylsuchende kamen 2014 und 2015 in die Schweiz und erhielten Asyl oder wurden vorläufig aufgenommen. Da es für sie nach fünf respektive sieben Jahren keine Globalpauschalen des Bundes mehr gibt, gehen sie vollständig in die finanzielle Zuständigkeit der Kantone und Gemeinden über und werden in der Statistik der wirtschaftlichen Sozialhilfe ausgewiesen.
Die Alimentenbevorschussung ist eine der Sozialhilfe vorgelagerten bedarfsabhängige Leistung, bei der der Kanton geschuldete Unterhaltsbeiträge bevorschusst, falls der unterhaltspflichtige Elternteil seiner Unterhaltspflicht nicht oder nur ungenügend nachkommt. Die Quote ist erstmals wieder leicht gestiegen, von 0,54 im Vorjahr auf 0,57 Prozent. Im 315 Personen wurden unterstützt.