WATTWIL: «Mise en place» fürs Leben

Am Berufs- und Weiterbildungszentrum Toggenburg haben 59 junge Menschen im Bereich Gastroberufe ihren erfolgreichen Berufsabschluss gefeiert.

Cecilia Hess-Lombriser
Drucken
Köchinnen und Köche der Klasse 3a. Am Anfang der Lehre waren sie 22, am Schluss noch 19. (Bild: Cecilia Hess-Lombriser)

Köchinnen und Köche der Klasse 3a. Am Anfang der Lehre waren sie 22, am Schluss noch 19. (Bild: Cecilia Hess-Lombriser)

Sie sind nun Köchinnen und ­Köche, Restaurationsfachleute, Diätköchinnen und einer ist Hotelfachmann. Die Berufsfachlehrer Markus Hänsli und Uwe Uchmann nannten die jungen Frauen und Männer am Montagnachmittag «Berufskolleginnen und -kollegen». Und für dieses Ereignis, die Übergabe des Fähigkeitszeugnisses, hatten sich alle in Festkleidung geworfen. Die Kochblusen und die weissen Hemden und Blusen blieben zu Hause. Angehörige, Ausbildnerinnen und Ausbildner und Vertreter von Berufsverbänden, Behörden und Fachkommissionen und Chefexperten waren gekommen, den erfolgreichen Lehrabschluss mitzufeiern. Ihnen allen gehörte die Wertschätzung für die Unterstützung während der Ausbildungszeit. Die Botschaft lautet an jeder Berufsabschlussfeier gleich: weiterlernen, Wissen ansammeln, sich spezialisieren. Sie sollen am Ball bleiben und Goals schiessen. «Die Ausbildung ist ein guter Einstieg, aber danach muss es weitergehen», sagte etwa Matthias Unseld, Rektor am BWZT. Es gebe viele Möglichkeiten dafür. Mit der Digitalisierung haben man zwar das Wissen im Hosensack, viel wichtiger sei jedoch, gezielt Informationen für sich zu finden und die richtigen Menschen für die Zusammenarbeit. Auch die Älteren stünden in der Verantwortung des lebenslangen Lernens. Jacques Neher, Präsident Hotel & Gastro Formation SG AR AI FL, machte im Rahmen der Verabschiedung der Chefexpertin Restaurationsberufe, Hedy Wettmer, darauf aufmerksam, dass die Anzahl der Auszubildenden im Gastrobereich zurückgehe. Uwe Uchmann betonte seinerseits, dass es sich lohne, ausgebildete Kräfte anzustellen und auszubilden. «Werben Sie für den Beruf, vertreten Sie ihn mit Charme», wandte er sich an die neuen Restaurationsfachleute. Max Gsell, Ausbildungsleiter Gastro St. Gallen, rief dazu auf, am Ball zu bleiben und Goals zu schiessen. «Berufsleute, die ihr Handwerk verstehen, sind wichtig.» Fünf Frauen haben diesen Ratschlag bereits befolgt und eine Zusatzausbildung als Diätköchinnen absolviert.

Garant für gelungene Gerichte

Die neuen Berufsleute wurden mit Lob, Ermunterung und guten Ratschlägen eingedeckt. Und dann kam der für sie ersehnte Teil. Sie bekamen ihr Zeugnis überreicht, zusammen mit Geschenken. Die Köchinnen und Köche – sie absolvierten ihre Ausbildung in zwei Klassen – haben einen Durchschnitt von 4,6 erreicht, die Restaurationsfachleute einen von 4,9. Bei den praktischen Arbeiten haben Letztere ­einen Durchschnitt von 5,1 geschafft. Jene, die eine Note über 5 erreicht haben, wurden speziell geehrt.

Markus Hänsli, der die ganze Feier moderiert hatte und von seinen Schülerinnen und Schüler viel Lob erhielt, gab ein «Mise en place» für ein gutes Leben mit auf den Weg: aufgeschlossen, eigenverantwortlich, veränderbar, ausdauernd, ziel-, statt pro­blemorientiert und lebenslang lernbereit sein. Ein Rückblick anhand von Schnappschüssen aus der Ausbildungszeit rundete die Feier ab. Dazwischen gab es zwei Gesangsbeiträge aus den eigenen Reihen.