WATTWIL: «Es ist nicht ganz ungefährlich»

88 braune Kraftpakete trafen sich gestern in der Markthalle. Die Rede ist von Stieren der Rassen Original Braunvieh und Brown Swiss. Die Kolosse waren teilweise bis zu 1200 Kilogramm schwer.

Martina Signer
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Die Sieger der Wattwiler Stierenschau von links: «Carlo» (Mister Wattwil 2017) von Ueli Knöpfel, St. Peterzell, «Romeo» von Ulrich Huser, Ennetbühl, «Maik» von Karl Alpiger, Alt St. Johann, «Prinz» von Christian Vetsch, Gams, und «Gospel» von Erich Meier, Grüningen. (Bilder: Martina Signer)

Die Sieger der Wattwiler Stierenschau von links: «Carlo» (Mister Wattwil 2017) von Ueli Knöpfel, St. Peterzell, «Romeo» von Ulrich Huser, Ennetbühl, «Maik» von Karl Alpiger, Alt St. Johann, «Prinz» von Christian Vetsch, Gams, und «Gospel» von Erich Meier, Grüningen. (Bilder: Martina Signer)

Martina Signer

martina.signer@toggenburgmedien.ch

Der «Mister Wattwil 2017» stammt aus St. Peterzell, heisst Carlo und gehört Ueli Knöpfel. Der Sieger der Kategorie Mittlere ist Romeo von Ulrich Huser aus Ennetbühl und der noch kein Jahr alte Stier Maik von Karl Alpiger aus Alt St. Johann gewann den ersten Preis bei den Jüngeren der Rasse Brown Swiss. Somit sind also drei der begehrtesten Preise der Stierenschau in Wattwil von gestern Donnerstag im Tog- genburg geblieben. Die regionalen Züchter der Rasse Original Braunvieh mussten sich dieses Jahr geschlagen geben. Hier gingen die Preise an Prinz von Christian Vetsch aus Gams und den bereits zwölf Jahre alten Stier Gospel von Erich Meier und Pius Kamer aus Grüningen im Kanton Zürich.

Mehr Wortgefechte als Hornkämpfe

Der Umgang mit 88 Stieren in einer Halle ist nicht ganz ungefährlich, wie OK-Präsident Johannes Näf aus Hemberg zugibt. Die Schau konnte aber ohne brenzlige Situationen zwischen Mensch und Stier beendet werden. Nur unter den mächtigen Tieren gab es teilweise Hornkämpfe, soweit dies die kurzen Anbindeketten zuliessen. Die Dispute wurden aber so rasch wie möglich unterbunden. Denn die Stiere tragen, im Gegensatz zu Kühen, noch vermehrt Hörner, was die Augen der Kraftpakete in Gefahr bringt. «Die wenigen Bauern, die noch einen Stier im Stall stehen haben, sind sehr traditionell und lassen die Hörner dran», erklärt Johannes Näf.

Unter den Züchtern und den Experten kam es teilweise zu Wortgefechten. Nicht jeder war mit der Rangierung durch die Experten zufrieden. «Die Arbeit der Fachmänner beim Punktieren ist enorm schwierig», so Näf weiter, «teilweise unterscheiden sich die Tiere nur in Nuancen. Es kommt auch auf die Tagesform der Tiere an.» Sprich: Ein Stier, der an einem anderen Tag gewonnen hätte, kann in einer nicht optimalen körperlichen Verfassung auch mal Zweiter werden.