WATTWIL: «Bekenntnis zum Standort»

Die Högg Produktionstechnik erhielt vor kurzem eine neue Fräsmaschine eines japanischen Herstellers. Damit können grössere Metallteile bearbeitet werden als bisher.

Martin Knoepfel
Drucken

Martin Knoepfel

martin.knoepfel@toggenburgmedien.ch

Vor einigen Wochen erhielt die Wattwiler Högg Produktionstechnik AG eine neue Fräsmaschine aus japanischer Fertigung. Der Hersteller Makino sei qualitativ einer der besten Lieferanten weltweit, sagt Ivo Högg, Geschäftsführer der Högg Produktionstechnik AG. «Wir sind für die Abnahme der Maschine extra nach Japan gereist.»

Die neue Fräsmaschine wiegt rund 33 Tonnen und kostet rund eine Million Franken. Mit der Maschine kann man Stahl-, Edelstahl- und Aluminiumteile bis zu einer Grösse von 1,5 Metern Länge, 1,3 Metern Breite und 1,2 Metern Höhe bearbeiten.

Die Högg Produktionstechnik kann damit Grossteile etwa für die Halbleiterindustrie oder für Wasserkraftwerke fertigen. Zum Beispiel Vakuumventile und Gehäuse für solche Ventile, die in der Halbleiterindustrie benötigt werden, präzisiert Ivo Högg. Spürt die Wattwiler Firma als Zulieferer der Halbleiterindustrie die starken Zyklen dieser Branche? «Sehr stark. Im Moment ist die Halbleiterindustrie zum Glück im Hoch», sagt Ivo Högg.

Klassischer Zulieferer für die Industrie

Für Wasser- und Gaskraftwerke liefert die Högg Produktionstechnik Teile für den Einbau in Generatoren. Kunden sind etwa ABB, General Electric und Alstom. Weil die Högg Produktionstechnik dank der neuen Fräsmaschine grössere Teile bearbeiten kann als bisher, kann sie den Kunden ein breiteres Sortiment an Teilen anbieten. Die neue Fräsmaschine sei eine Investition in die Zukunft zur Sicherung der Arbeitsplätze, sagt Ivo Högg. Tendenziell werde die Firma beim Einsatz von mehr Maschinen auch mehr Mitarbeiter benötigen. Das hänge jedoch von der Kundennachfrage ab.

Die Högg Produktionstechnik sei ein klassischer Zulieferer (Lohnfertiger) für die Industrie. Gefertigt würden mechanische Komponenten aus Metall gemäss den Zeichnungen, die die Kunden lieferten. Die Kunden kommen laut Ivo Högg aus der Halbleiter-, der Werkzeugmaschinen-, der Luftfahrt- und der Medizinaltechnikindustrie.

Die neue Fräsmaschine sei auch ein Bekenntnis zum Standort trotz der Euroschwäche, sagt Ivo Högg. Den Eurokurs spürt die Wattwiler Firma direkt, weil sie mehr als 50 Prozent in Euro fakturiert. Als Reaktion auf die Kursentwicklung versuche man, die Prozesse zu optimieren. Die neue Fräsmaschine diene auch diesem Zweck. Ferner wolle man in spezialisierte Bereiche vorstossen, in denen nicht alle Konkurrenten fertigen könnten, betont Ivo Högg.

Schmiede aus Lichtensteig

Die Högg Produktionstechnik ist seit 2010 an der Austrasse in Wattwil ansässig. Sie gehört zusammen mit der Högg Liftsysteme AG aus Lichtensteig – rund 20 Mitarbeiter – und mit der simplify engineering ag aus Wattwil – neun Mitarbeiter – zur international tätigen Högg-Gruppe. Die Högg Produktionstechnik AG ist laut Angaben in ihrem Internetauftritt europaweit im Bereich der anspruchsvollen mechanischen Fertigung, des Engineering und der Systemverantwortung tätig und beschäftigt über 100 Personen. Sie plant und fertigt Prototypen, Einzel- und Serienteile sowie komplette Systemkomponenten. Die Ursprünge der Firma liegen in einer 1905 in Lichten­steig gegründeten Hufschmiede.