Während zweier Tage hatte die Bevölkerung Gelegenheit, sich anlässlich der Tage des Schweizer Holzes mit diesem Werkstoff vertraut zu machen. Die Toggenburger Markthalle wurde zum «hölzernen Zentrum».
Adi Lippuner
Was braucht es, bis ein Baumstamm von seinem angestammten Platz im Wald zur Sägerei und weiter zur Holzverarbeitung gelangt? Bereits vor der Markthalle gaben die Forstbetriebe Obertoggenburg AG (Foag) und Heliswiss Einblick in ihre Tätigkeiten. Dabei glänzten nicht nur die Augen der Kinder, wenn diese unter kundiger Leitung im Traktor sitzen und den Kran bedienen durften. Oder einmal am Platz des Helikopterpiloten sitzen, auch das ein unvergessliches Erlebnis.
Die ganze Präsentation vor und in der Markthalle war darauf ausgerichtet, der Bevölkerung das Schweizer Holz näherzubringen. Ob mit der Handsäge einen Holzrugel vom Stamm sägen, einen Kerzenständer herstellen oder mit den anwesenden «Hölzigen» diskutieren: Zwei Tage lang galt die Aufmerksamkeit dem einheimischen, täglich nachwachsenden Rohstoff Holz.
Ein «Hölziger» von «altem Schrot und Korn» ist Fritz Rutz, pensionierter Unternehmer und ehemaliger Kantonsrat aus Bazenheid. Er engagiert sich an vorderster Front für das Regionale Innovationssystem Holz und Energie (RIS). Hinter dieser Bezeichnung steht die Bestrebung, in Wattwil ein Übungszentrum für alle Berufe rund ums Holz zu realisieren. Doch die Branche möchte sich nicht mit dem Minimum zufriedengeben. Ein Werkraum und, wenn immer möglich, zusätzliche Vernetzungsräume sind das Ziel der Initianten.
«Um das Projekt realisieren zu können, brauchen wir die Unterstützung der regionalen Unternehmen unserer Branche», erläutert Fritz Rutz. Für ihn ist es wichtig, dass die Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte aus den ländlichen Regionen gestoppt wird. «Dies ist nur möglich, wenn sich die regionalen Unternehmen aktiv um die Qualifizierung der Fachkräfte bemühen. Gerade in der Holzwirtschaft wäre eine breitere Abstützung nötig, denn aktuell wird sie von wenigen, dafür sehr innovativen Leitbetrieben getragen und durch zahlreiche Klein- und Mittelbetriebe ergänzt.»
Mit der aus Mosnang stammenden Leichtathletin Selina Büchel war eine erfolgreiche Sportlerin vor Ort, die sich viel Zeit für Gespräche mit ihren Fans nahm. Sowohl für den Nachwuchs als auch für Erwachsene hatte sie ein offenen Ohr, gab Autogramme und ermunterte die Kinder, beim Sport am Ball zu bleiben und sich Etappenziele zu setzen. Eine spezielle Beziehung zum Holz wird auch dem vierfachen Olympiasieger Simon Amman attestiert. Davon zeugt nicht nur sein hölzernes Ebenbild, sondern auch sein Engagement für den aus Holz gefertigten Prestigebau auf dem Chäserrugg. Zwar brauchten seine Fans einen lagen Atem, denn das Ebenbild von Simon Ammann stand lange Zeit ohne sein echtes Vorbild in der Markthalle. Nach seinem Eintreffen gab es einen Rundgang, Gespräche und auch Autogramme.