WATTWIL: Angepasstes Projekt für Thur-Sanierung in Wattwil

Der Kanton St. Gallen hat das Projekt für die Sanierung der Thur in Wattwil überarbeitet und den Landbedarf reduziert. Er reagiert damit auf Kritik von Grundeigentümern und Landwirten. Die Sanierung der Thur soll den Hochwasserschutz verbessern.

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Das über 100 Jahre alte Flussbauwerk sei teils stark beschädigt. Bei einem Hochwasser wäre im Dorfkern von Wattwil mit grossflächigen Überschwemmungen zu rechnen, heisst es in einer Mitteilung der St. Galler Staatskanzlei vom Freitag.

Mit der geplanten Sanierung sollen der Hochwasserschutz verbessert und der Wert der Thur als Freizeit- und Erholungsraum gesteigert werden. Zudem wird durch eine Verbreiterung und naturnahe Gestaltung des Flusslaufs der Lebensraum für Tiere und Pflanzen aufgewertet. Dazu braucht es allerdings rund sechs Hektaren Land.

Die Projektleitung führte seit Frühjahr Gespräche mit rund 100 Grundeigentümern sowie Vertretern von Quartieren, Parteien, Naturschutzverbänden und der Landwirtschaft. Die Notwendigkeit des Projekts wurde dabei durchwegs anerkannt. Grundeigentümer und Landwirte forderten aber eine Reduktion des Landbedarfs.

Die Behörden haben das Projekt entsprechend überarbeitet, wie es im Communiqué heisst. Die geplanten Dimensionen im Uferbereich und die beiden Thurwege wurden verkleinert, wodurch sich der Landbedarf von 6,5 auf 6 Hektaren reduziert. Das angepasst Wasserbauprojekt geht 2018 in eine zweite Vorprüfung durch alle beteiligten Stellen.

Mit einem Baustart sei frühestens 2022 zu rechnen, schreibt der Kanton. Geplant ist, die Flusssohle der Thur im dicht besiedelten Zentrumsgebiet von Wattwil von rund 23 auf 30 Meter auszuweiten. Dazu werden die Vorländer entfernt und die Uferböschungen um bis zu vier Meter nach aussen verschoben. (sda)