Was eingeführt ist, bringt man nicht mehr weg

Am Neujahrsapéro der FDP Waldstatt stellte Regierungsrat Jürg Wernli die neue Organisation des Kinder- und Erwachsenenschutzrechtes vor.

Drucken

WALDSTATT. Die Präsidentin der FDP Waldstatt, Ursula Weibel, begrüsste die anwesenden Personen mit einigen persönlichen Gedanken zum Neujahrsapéro. Sie erwähnte einerseits verschiedene überraschenden Todesfälle in der Gemeinde und andererseits den laufend zunehmenden Perfektionismus, sei es in der EU oder in der Schweiz.

Erhöhte Ansprüche

Als Beispiel nannte Ursula Weibel die Professionalisierung von sozialen Aufgaben, die bis anhin bestens funktionierten und kostengünstig erfüllt wurden. Laufend kämen erhöhte Ansprüche, die von Fachleuten definiert würden und anschliessend als heutiger Standard gälten, heisst es in einer Medienmitteilung. Das Resultat seien oftmals höhere Kosten, und der bisherige Praxisbezug gehe sukzessive verloren, was im Alltag vielfach gar nicht gesucht würde.

Effizientere Abläufe

Regierungsrat Jürg Wernli stellte an den Anfang seiner Ausführungen den Satz «Was man einführt, bringt man nicht mehr weg». Dies sei der Leitgedanke zur Einführung der neuen Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (KESB). Das bisherige über 100jährige Vormundschaftsrecht wurde per 1. Januar 2013 durch das neue Bundesrecht abgelöst. Neu besteht in unserem Kanton nur eine KESB, die beim Kanton angesiedelt ist und auch durch ihn finanziert wird. Damit ist die Fach- und Entscheidkompetenz am gleichen Ort angesiedelt, was zu effizienteren Abläufen führen dürfte. Auch sei die Einheitlichkeit der Entscheide dadurch gewährleistet. Die Vollzugsmassnahmen bleiben wie bisher bei den Gemeinden.

Skepsis entkräftet

In der anschliessenden Diskussion kamen laut der Mitteilung gewisse Befürchtungen auf, dass die KESB im Gegensatz zur örtlichen Fürsorge zu weit von den Fällen weg sei. Wernli entkräftete die Skepsis, denn die Entscheid- und Vollzugsorgane würden eng zusammenarbeiten. Wichtig sei eine frühe Meldung von Fällen an die KESB. Wenn die Situation schon eskaliert sei, werde es schwieriger, und vor allem würden die Massnahmen kostspieliger.

Ebenfalls streifte er kurz die laufende Staatsleitungsreform und den Bericht über die Gemeindestrukturen. (pd)