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In Waldstatt ist ein Holzweg mit Erlebnisposten geplant. Das Projekt soll der Bevölkerung das Naturmaterial näherbringen.
Waldstatt feiert dieses Jahr sein 300-jähriges Bestehen. Anlässlich des Jubiläums möchte sich die Gemeinde einen Holzweg schenken. «Uns ist wichtig, dass wir zusätzlich zum Festwochenende etwas Nachhaltiges kreieren», erklärt Beat Müller. Er ist Teil der Arbeitsgruppe des Holzwegs sowie Präsident des Organisationskomitees der Jubiläumsfeierlichkeiten.
Das Thema Holz ist im Dorf sehr präsent. Schon der Ortsname nimmt darauf Bezug. «Wir haben auch einen Verkehrskreisel aus Holz und zahlreiche Firmen, die mit diesem Naturmaterial arbeiten», sagt Müller. Die Idee, einen Holzweg zu realisieren, spuckt ihm schon lange im Kopf herum. «Bei den Vorbereitungen auf das 300-Jahre-Jubiläum wurde der Vorschlag erstmals konkreter. Wir gründeten eine sechsköpfige Arbeitsgruppe, die für die Umsetzung des Projekts zuständig ist.»
Der Holzweg ist ein Rundweg durch Waldstatt. Der Start- und Endpunkt bildet der Bahnhof. «Wir möchten den Besuchern durch diesen Weg die Themen Holz und Wald näherbringen», sagt Urs Meier, Projektverantwortlicher. Mehrere Posten sorgen auf dem Wanderweg für Abwechslung. Geplant ist unter anderem eine Holzwerkstatt. Diese soll den Besuchern einen Ort bieten, wo mit mitgebrachten oder vorhandenen Werkzeugen selber etwas hergestellt werden kann, so Meier. «Wir möchten den Leuten auf diese Weise die Materie Holz sowie deren Bearbeitung näherbringen. Zudem soll Wissen weitergegeben und Fertigkeiten gefördert werden.» Auch an den Grillplätzen steht nebst der Kulinarik das Holz im Zentrum. Meier sag:
«An Schnitzwänden kann man verweilen und kreativ sein. Verhaltensregeln weisen darauf hin, wo schnitzen oder sägen erlaubt ist.»
Ein grosses Anliegen der Arbeitsgruppe ist die Sicherung und der Fortbestand des Weges. «Oftmals werden solche Erlebniswege sorgfältig umgesetzt, bestehen dann aber nur kurz, weil die finanziellen Mittel langfristig nicht ausreichen», sagt Müller. Das möchte die Arbeitsgruppe verhindern: «Wir wollen die Finanzierung für die nächsten zehn Jahre sicherstellen.»
Nach dem Jubiläum wird der Weg dem Waldstatt Tourismus übergeben. Dieser wird neben dem Fortbestand auch für den Unterhalt zuständig sein. Die Finanzierung des Projekts erfolgt durch Firmen, Sponsoren und Institutionen der Umgebung. Symbolisch kann auch die Bevölkerung einen Beitrag an das Projekt leisten: «Wir verkaufen für je 100 Franken kleine Holzscheite», so Müller.
Doch an wen richtet sich das Angebot? Die Hauptzielgruppe seien Familien, die gerne in der Natur unterwegs sind, sagt Müller. Aber auch alle anderen seien herzlich willkommen. Der Holzweg ist in erster Linie für die Bevölkerung von Waldstatt gedacht. «Wir freuen uns dennoch, wenn auch Leute aus anderen Ausserrhoder Gemeinden und weitere Gäste von überall her durch diesen Holzweg zu uns finden». Wichtig ist für die Verantwortlichen vor allem etwas: «Die Besucher sollen bei uns eine schöne Zeit geniessen und etwas erleben.»
Erste Vorarbeiten für die Umsetzung des Projekts sind im Gange. Insofern das Projekt grünes Licht kriegt, ist eine grössere Bauphase Mitte Mai geplant. «Dann sind die Projekttage der Schule Waldstatt. Wenn es die Umstände zulassen, möchten wir Schülerinnen und Schüler in die Bauarbeiten des Holzwegs integrieren», erklärt Urs Meier. Die Eröffnung findet voraussichtlich am Festwochenende Mitte September statt.