WOLFHALDEN. Grossverteiler wie Coop oder Migros kontrollieren regelmässig ihre Lieferanten. Auch Eier-Produzent René Bänziger wird überprüft. So sollen Skandale verhindert werden.
Der Eierproduzent René Bänziger redet Klartext, wenn es um die Erfüllung der Labelanforderungen in der Landwirtschaft und in der Eierproduktion geht: «Mit List und Absicht wären Verstösse gegen die verschiedenen Label-Auflagen in geringem Masse möglich.» Das Risiko, welches ein Produzent dabei aber eingehen würde, sei hoch. Und dennoch: «Vertrauen gehört dazu.»
René Bänziger produziert nach den Richtlinien von Coop Naturafarm. Er sagt, dass grobe Verstösse gegen die Vereinbarung den sofortigen Ausschluss aus dem Programm und finanzielle Einbussen zur Folge hätten.
In seinen Stallungen hält René Bänziger gegen 6000 Legehennen. Diese kommen schon als Jungtiere auf seinen Hof. Von einer Brüterei kauft er eintägige Küken und zieht sie selber bis zur Legereife auf. Schon hier beginnt die Kontrolle. Auf einem Lieferschein ist die Menge der zugekauften Küken erfasst. René Bänziger legt ein Exemplar zu seinen Unterlagen, eine Kopie davon löst beim späteren Eierabnehmer Coop die Registrierung der Tiere aus. Bis die Küken erstmals Eier legen, dauert es 18 Wochen. In dieser Zeit führt Bänziger ein Stalljournal; Impfungen und Salmonellenkontrollen oder Abgänge und Abverkäufe werden darin vermerkt. Als Folge davon sind sämtliche Bewegungen im Tierbestand nachvollziehbar und können belegt werden. Ähnliches passiert auch bei den Legehennen. So werden beispielsweise der tägliche Aufenthaltsort, das Wetter, die Anzahl der gelegten Eier und auch die Anzahl der durch Coop abgeholten Eier registriert. «Unser Abnehmer der Eier ist jederzeit über das Geschehen und den Bestand der Tiere informiert», so Bänziger. Und schiebt nach: «Eine Überbelegung des Stalls ist schon aus technischer Sicht nicht möglich.»
Produzenten wie René Bänziger sehen sich detaillierten Kontrollen gegenüber. Der Schweizer Tierschutz führt im Auftrag von Coop bei den Labelproduzenten jährlich zwei unangekündigte Inspektionen durch. Hinzu kommt die jährliche Kontrolle durch das Landwirtschaftsamt. Können während solcher Kontrollen nicht alle Daten und Listen vorgelegt werden, kommt es zu Nachkontrollen, bei groben Verstössen gar zum Ausschluss.
Grossverteiler wie Migros oder Coop drucken das Legedatum auf jedes einzelne Ei. Bei den Eiern von René Bänzigers Hof übernimmt dies die Firma Ei AG in Sursee, welche dreimal wöchentlich die Eier auf seinem Hof abholt. René Bänziger muss die Rückverfolgbarkeit bis zum Zeitpunkt des Verlads gewährleisten, danach übernimmt diese Verantwortung die Ei AG.