Der Gemeinde- und der Schulpräsident informierten Vereinsvertreter über die Pläne für neue Sportstätten auf dem Rietwis-Areal. 2017 dürfte es zur kommunalen Volksabstimmung über den Baukredit kommen.
Der Gemeinderat und der Schulrat von Wattwil hatten die Vereinsvertreter am Freitag ins Kino Passerelle eingeladen, da sie Multiplikatoren vor der kommunalen Volksabstimmung sind. Zudem will der Gemeinderat wissen, welches allfällig weitergehende Anliegen der Vereine im Zusammenhang mit der geplanten Sportanlage auf dem Rietwis-Areal sind. Das sagte Gemeindepräsident Alois Gunzenreiner, der an diesem Abend zusammen mit Schulpräsident Norbert Stieger über den Stand der Planung informierte. Eine kommunale Volksabstimmung über den Baukredit sollte es 2017 geben. Das Datum des 2. April ist noch nicht in Stein gemeisselt.
Gunzenreiner erläuterte die Ausgangslage für die Planung. Der Kanton will die neue Kanti neben der Rietstein-Halle bauen, wo heute Aussensportanlagen liegen (siehe Ausgabe vom 22. September). Ferner will der Kanton die Rietstein-Halle vollständig übernehmen. Zudem verliert Wattwil bei der Thursanierung den Fussballplatz Bunt, und was mit dem Fussballplatz Schomatten geschieht, ist noch offen.
Norbert Stieger wies darauf hin, dass die Schulen Wattwil heute nur über eine Halle mit Normmassen verfügen, die Doppelturnhalle Grüenau, die bis zur letzten Minute belegt ist. In der Risi erfülle eine Turnhalle nur die Anforderungen für Kleinstgemeinden in Berggebieten. Die andere sei noch kleiner. In der Schulanlage Hochsteig werde nur die Turnhalle genutzt. Man brauche dennoch einen Abwart und müsse den Gebäudeunterhalt besorgen, sagte Stieger. Auf dem gemeindeeigenen Rietwis-Areal sollen eine Dreifachturnhalle, ein Fussballplatz mit Kunstrasen, ein Rasenfeld, ein Allwetterplatz, Beachvolleyball-Felder und eine Weitsprung- sowie eine Kugelstossanlage entstehen. Die neue Halle könnte laut Stieger auch den Klassen aus dem Schulhaus Wies dienen. Laut Gunzenreiner ist es unter Einbezug einer neuen Sporthalle und des Badiareals vorteilhaft, wenn die Gemeinde einzige Bauherrin auf dem Rietwis-Areal ist. «Die Gemeinde kann die Anlagen parallel zur Planung des Kantons realisieren, sofern das Campus-Projekt verwirklicht wird.» Auf eine Frage dieser Zeitung bestätigte der Gemeindepräsident, dass die Zonenplanänderung und der Baukredit für die neue Sportanlage unter dem Vorbehalt stehen, dass der Kanton das Campus-Projekt realisiert. «Es handelt sich um eine der letzten Möglichkeiten, in der Ebene ein gutes Projekt zu verwirklichen», sagte Stieger. «Für die Schulentwicklung ist es sehr wichtig. Der Engpass bei den Hallen wird noch schlimmer, wenn mehr Familien hierherziehen. Die Chance, zusammen mit dem Kanton etwas zu realisieren, bietet sich einmal in 40 Jahren.»
Wie die einzelnen Elemente der Sportanlagen auf dem Rietwis-Areal angeordnet werden und wie sie aussehen, steht laut Gunzenreiner noch nicht fest. Er zeigte in der Präsentation verschiedene Varianten mit der Ausrichtung des Hauptfeldes in Richtung Nord-Süd oder Ost-West. Etwas steht aber fest: «Das grosse Rasenfeld kann nicht in der Thurachse angeordnet werden, da die Flächenverluste zu gross wären.» Die neue Dreifachturnhalle wird tagsüber von der Schule Wattwil benutzt, die Aussensportanlagen durch die kantonalen Schulen. Abends werden die neue Halle und die Aussenanlagen auf dem Rietwis-Areal den Vereinen offenstehen.
Der Gemeinderat kann sich den Bau einer Fussgängerbrücke über die Thur am südlichen Ende des Rietwis-Areals vorstellen. «Das würde die Parkierungssituation bei Grossanlässen verbessern», sagte Gunzenreiner. «Gegenwärtig sind Verhandlungen mit dem Kanton über den Ausstieg der Politischen und der Schulgemeinde aus der Rietstein-Halle und über die Nutzung des Rietwis-Areals noch im Gang.» Am Laufen sind auch das Verfahren zur Umteilung des Rietwis-Areals in die Zone für öffentliche Bauten und zur Streichung einer einst eingezeichneten Erschliessungsstrasse aus dem Plan.