Verdacht auf illegale Glücksspiele nach Kontrollen in Appenzeller Gastrobetrieben

Die Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden hat in Appenzell zwei Fälle mit Verdacht auf verbotenes Glücksspiel und illegale Sportwetten in Gastrobetrieben aufgedeckt. Im Verlauf der Kontrolle beschlagnahmte die Staatsanwaltschaft Glücksspielautomaten und Wett-Computer.

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Bei der Kontrolle wurden drei Glücksspielautomaten beschlagnahmt. (Symbolbild: Urs Jaudas)

Bei der Kontrolle wurden drei Glücksspielautomaten beschlagnahmt. (Symbolbild: Urs Jaudas)

(kapo/vat/ker) Am Freitagabend fand in Appenzell eine polizeiliche Kontrolle von mehreren Gastgewerbebetrieben statt. Dabei seien zwei Verdachtsfälle auf verbotenes Glücksspiel und illegale Sportwetten entdeckt worden, heisst es in einer Mitteilung der Kantonspolizei Innerrhoden. Wie Mediensprecher Roland Koster auf Anfrage bekanntgibt, finden solche Einsätze nicht regelmässig statt. «Es wurde gemunkelt, dass es in einigen Betrieben nicht mit rechten Dingen zugehe, darum haben wir diese und noch weitere überprüft.» Koster betont, dass es sich beim illegalen Glücksspiel lediglich um Verdachtsfälle handle. Der genaue Sachverhalt müsse von internen Fachleuten geklärt werden. Die Staatsanwaltschaft beschlagnahmte drei Glücksspielautomaten, vier Computer für Sportwetten sowie schriftliche Unterlagen und Datenträger. Bei dieser Aktion sei niemand verhaftet worden.

Neue Formen des Glücksspiels

Ob das illegale Glücksspiel im Kanton generell zu- oder abgenommen habe, kann Koster nicht sagen. «In meiner über 30-jährigen Polizeilaufbahn, hat sich vor allem die Art und Weise verändert. Früher gab es das berüchtigte ‹Bärlangen›, eine Art Bauernpoker. Es wurde früher heimlich und um grosse Beträge gespielt. Das hat immer wieder Tragödien geführt, weil in einer Nacht ganze Höfe verspielt wurden.» Später seien die Glücksspielautomaten aufgekommen, die nach einigen Jahren wieder verboten wurden. Heute werde vor allem an Computern gewettet. «Das ist in einigen Kulturkreisen beliebt.» Bekannt seien die Engländer für ihre Pferdewetten. Aber auch Personen aus dem Balkan, Italien und Spanien wetteten gerne. «Geschicklichkeits- und Glücksspiele unterliegen einer Konzession und sind ohne diese illegal», sagt Roland Koster. Gemäss dem neuem Geldspielgesetz, sind kleine Pokerturniere mit Bewilligung erlaubt. Online-Geldspiele wie Poker, Black Jack oder Roulette sind nur zugelassen, wenn Casinos mit Sitz in der Schweiz sie anbieten.

Zollverstösse und mangelnde Hygiene

Bei den Kontrollen in Appenzell wurden durch die beigezogenen Fachleute des Zolls und des Arbeitsinspektorats noch weitere Gesetzesverstösse festgestellt. So wurden unversteuerte Alkoholika und Tabakwaren gefunden. In zwei Betrieben stand es offenbar um die Hygiene nicht zum Besten. Dort sollen gemäss der Mitteilung zusätzliche Kontrollen durch das Lebensmittelinspektorat folgen. In einem Betrieb wurde unerlaubterweise geraucht. In einem andern war ein Jugendlicher vom Patentinhaber vorübergehend mit der Lokalaufsicht und dem Alkoholausschank betraut worden. Alle fehlbaren Personen werden bei den zuständigen Untersuchungsbehörden angezeigt.»

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