Veranstaltung
Übernachten zwischen den Büchern: Das erwartet Besuchende am Biblioweekend

Am Wochenende vom 24. bis 26. März bieten die Bibliotheken im Appenzellerland im Rahmen des Biblioweekends in Anlehnung an die Museumsnächte ein Programm für Gross und Klein.

Charlotte Kehl
Drucken
Wer schon immer einmal in der Bibliothek übernachten wollte, hat nun die Chance dazu.

Wer schon immer einmal in der Bibliothek übernachten wollte, hat nun die Chance dazu.

Bild: PD

Das zweite schweizerische Biblioweekend steht in den Startlöchern. In Anlehnung an die erfolgreichen Museumsnächte stehen am Wochenende vom 24. bis 26. März die Bibliotheken im Fokus und zeigen sich von ihren besten Seiten. Auch im Appenzellerland öffnen sie ihre Türen zu allen möglichen und unmöglichen Zeiten, für alle Bevölkerungsgruppen (auch jene, die nicht zur Kundschaft gehören) mit allerlei ungewohnten, knisternden Aktivitäten. Da gibt es mörderische Häppchen, einen Totentanz auf der Titanic, magische Tiere und eine Nacht allein in der Bibliothek zu gewinnen. Schon vor einem Jahr lockten viele originelle Aktivitäten zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Alles in allem aber soll das Biblioweekend noch stärker ins Bewusstsein einer breiten Bevölkerungsschicht rücken. Also - save the dates!

Vielfältiges Programm

Die kleine umtriebige Dorfbibliothek Schwellbrunn mag es spannend. Was sich wohl am Freitagabend hinter einem mörderischen Häppchenapéro verbirgt? In einem Dinnerparty-ähnlichen Event wird intrigiert, geschummelt und am Schluss ein Mörder gefasst. Am Samstagmorgen dürfen junge Entdeckerinnen und Entdecker für ihre Reise in magische Welten ihre eigenen Fernrohre basteln. Begleitpersonen sind zum Stöbern bei Kaffee, Tee etc. herzlich willkommen. «Letztes Jahr hatten wir unter dem Motto ‹nach den Sternen greifen› den einheimischen Gestalter Walter Zellweger zu Besuch und viele Besuchende, die neugierig auf seine Visionen waren», erzählt die Bibliotheksleiterin Cornelia Schmidli. Ein kreatives Team steht ihr aktiv zur Seite.

Karin Sutter von der Bibliothek Teufen hofft sehr, dass der Film «Schule der magischen Tiere 2» bis dahin erscheinen wird. «Gerne würden wir den Erfolg vom letzten Jahr, als über 100 Kinder kamen, wiederholen», sagt die Bibliotheksleiterin: «Aber unser Schwerpunkt bei diesem Biblioweekend soll zeigen, dass wir hier einen Treffpunkt haben, einen Ort zum Verweilen mit guten Gesprächen. Wir bieten am Freitag Afternoon Tea mit Häppli für den Gaumen und für die Bücherseelen, das heisst, wir setzen die Segel für unsere Lieblingsbücher – mit einem offenen Raum bis 19 Uhr.» Der Überraschungsfilm für Erwachsene am Samstagabend wird mit Popcorn serviert.

Kinder in Schwellbrunn basteln Traumfänger am Biblioweekend 2021.

Kinder in Schwellbrunn basteln Traumfänger am Biblioweekend 2021.

Bild: PD

Die Volksbibliothek Appenzell legt ihre HV mit anschliessender Lesung auf den Freitagabend. Joe Manser, Mundart und Volksmusik-Forscher wird sein neues Buch «Fuehrigi Chost» vorstellen. Für die Kindergartenkinder erzählt Marion Herger die Geschichte vom «Kapitän Seekrank und em blinde Räuber».

Auch Speicher-Trogen setzt die Segel in Richtung Wohlfühl-Bibliothek. Was in einer Nacht zwischen verstaubten Buchdeckeln von grusligen Piratenbüchern, spannenden Krimis oder im Atlas der geografischen Kuriositäten wohl alles passiert? Kann man da überhaupt schlafen? Um Einlass zu gewinnen, muss zuerst ein Rätsel gelöst werden – wie in allen guten Geschichten. Was man mit Büchern sonst noch machen kann, zeigt Priska Hüsler am Samstagnachmittag. Am Samstagabend bieten Marcel Huwyler, Violeta Morgenstern und Eliza Roth-Schild beste Krimiunterhaltung, kredenzt mit erlesenen Weinen aus dem Repertoire von Michael Lämmlers «Salute-Weinen».

Für kleine Bibliotheken ist der Aufwand oft zu gross

Auch in Herisau können Kinder von 8 bis 11 Uhr übernachten. Ab 17 Uhr sind sie eingeladen zum Spielen, Essen, Geschichten hören und gemeinsamen Schlafen. Ursi Lendenmann aus Gais erzählt begeistert vom Erfolg am Biblioweekend 2022. «Mit unseren finnischen Tagen konnten wir viele Besucher anlocken.» Das diesjährige Programm sei allerdings noch ein Geheimnis, «auch für uns», lacht sie. In Heiden wird Zoe Feichtinger ihr Handlettering-Können weitergeben. Der Workshop findet am Samstag von 14 bis 17 Uhr in der Bibliothek statt.

Für kleinere Bibliotheken ist der Aufwand oft zu gross, Leute fehlen, oder wie im Fall Oberegg, ist gerade ein Umzug geplant. Walzenhausen wird wieder am Lesesommer mitmachen und das Team in Urnäsch überlegt es sich für nächstes Jahr.

Alle Aktivitäten können auf den entsprechenden Websites oder auf biblioapp.ch oder biblioweekend.ch nachgeschaut werden.