UNTERSTÜTZUNG: Ein rätselhafter Anstieg

Bei den Sozialhilfeausgaben hat sich in den Gemeinden der Region im Vergleich zum Vorjahr wenig verändert. In Flawil allerdings ist sie angestiegen.

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Die Gemeinde Kirchberg weist gemäss Statistik einen Rückgang in den Sozialhilfeausgaben um 0,5 Prozentpunkte auf. (Bild: Christian Beutler/KEY)

Die Gemeinde Kirchberg weist gemäss Statistik einen Rückgang in den Sozialhilfeausgaben um 0,5 Prozentpunkte auf. (Bild: Christian Beutler/KEY)

Es sind Zahlen, welche in Flawil für Stirnrunzeln sorgen. Um fast einen Prozentpunkt ist die Sozialhilfequote innerhalb eines Jahres angestiegen. Mit neu 3,5 Prozent weist Flawil den zweithöchsten Wert in der Region Wil auf. Die Quote ist mehr als doppelt so hoch wie jene bei den Nachbarn in Uzwil und Gossau (je 1,7 Prozent).Es handelt sich um die aktuellsten Zahlen von der Fachstelle für Statistik des Kantons St. Gallen, welche das Jahr 2015 betreffen und einen Vergleich mit 2014 ermöglichen. Auch für Gemeindepräsident Elmar Metzger ist dieser rasante Anstieg ein Rätsel. Er sagt aber: «Wir stellen seit 2015 eine deutliche Zunahme der Sozialhilfe beziehenden Personen fest. Die Entwicklung hat auch 2016 unvermindert angehalten.» Angesprochen auf die möglichen Gründe, sagt das Flawiler Gemeindeoberhaupt: «Bei uns steht im Vergleich zu anderen städtischen Gemeinden mehr günstiger Wohnraum zur Verfügung. Aus finanzieller Sicht hatte die Zunahme der Sozialhilfequote noch keine Auswirkungen. Die Jahresrechnung 2015 weist gegenüber dem Vorjahr für die ­finanzielle Sozialhilfe gar leicht tiefere Kosten aus.»

Wil mit 3,8 Prozent auf Platz drei im Kanton St. Gallen

In den anderen Gemeinden gab es nirgendwo einen Anstieg um mehr als 0,3 Prozentpunkte. Für Kirchberg weist die Statistik gar einen Rückgang um 0,5 Prozentpunkte aus. Mit 2,4 Prozent liegt die einwohnermässig grösste Toggenburger Gemeinde aber nach wie vor im ungeliebten Spitzenfeld dieser Rangliste. In Wil ist die Sozialhilfequote auf 3,8 Prozent angestiegen (+0,1 Prozent), womit die Äbtestadt hinter Rorschach (4,5 Prozent) und St. Gallen (4,2 Prozent) den dritthöchsten Wert aufweist. Am anderen Ende der Tabelle liegt weiterhin Niederhelfenschwil mit 0,3 Prozent. Nur Gams (0,2 Prozent) hat kantonsweit einen noch tieferen Wert. Der kantonale Durschnitt liegt – wie schon im Vorjahr – bei 2,2 Prozent.

Simon Dudle

simon.dudle@wilerzeitung.ch