«Üsäri Art» heisst eine Ausstellung, die am Samstag in Wald-Schönengrund eröffnet wurde. Im Atelier von Albert Zellweger zeigen sechs Kunstschaffende noch bis zum 6. November rund sechzig Werke.
Unsere Kunst – und zwar über die Kantonsgrenze hinweg. Eine Grenze, die trennt, aber noch mehr vereint, «und bei uns hier in Schönengrund Alltag ist», sagte Albert Zellweger bei der Eröffnung der Ausstellung «Üsäri Art» in seinem Atelier. Zellweger, bekannt als Rahmenmacher für bildhafte Werke, ist selbst Kunstschaffender und zeigt daselbst eine ganze Reihe seiner eigenen Bilder. Zur Gemeinschaftsausstellung hat er sechs weitere Künstlerinnen und Künstler aus seinem Kundenkreis eingeladen. Es sind dies Angela Oberhänsli-Manser aus Mosnang, Karin Ammann aus Hundwil, Edith Brunner aus Schönengrund, Heidi Fässler sowie Hans und Ruth Bösch aus Ebnat-Kappel.
Wie auch Albert Zellweger, widmen sich die ausstellenden Kunstschaffenden vorwiegend Motiven aus ihrer Umgebung, aus dem Brauchtum und der Volkskultur. Die Bilder, Scherenschnitte und Schnitzereien zeigen Mensch und Tier aus dem ländlichen Raum, sie zeigen Bauernmalerei und Porträts, die meisten figürlich und mit einer bemerkenswerten Detailversessenheit. Ammann, Oberhänsli-Manser, Brunner, Fässler sowie das Pensionärenpaar Bösch schauen genau hin bei ihren Vorlagen, sei es in Natur oder ab Foto. Geduld und Akribie sowie die Liebe zum Motiv scheinen allen gemeinsam zu sein.
Besonders auffällig erscheint die junge Ölmalerin Angela Oberhänsli-Manser. Ihre Spezialität ist die extrem lebendige Wiedergabe des Originals, fotorealistisch genannt. Die 31jährige Mutter von drei Kindern stammt ursprünglich aus Wattwil und lebt in Mosnang. Trotz ihres anstrengenden Jobs als Familienfrau findet sie noch Zeit, sich in akkurater Arbeit ihren Bildern zu widmen. Jahrelange Erfahrung, Experimentierfreude und Talent kommen dabei zusammen: «Als Kind habe ich gerne mit dem Stift gezeichnet. Nach und nach ist daraus dann die Malerei entstanden.» Die Künstlerin kann auf ein breites Œuvre zurückschauen. «Ich habe für den <Alttoggenburger> jede Woche einen Cartoon gezeichnet», sagt sie stolz. Ein Cartoon ist ein gezeichneter Witz. Den Druck, sich jede Woche einen Witz auszudenken und diesen dann zu Papier zu bringen, habe sie damals nicht als überaus gross betrachtet. Doch heute gibt es den «Alttoggenburger» nicht mehr. Sie würde jedoch, so Oberhänsli, gerne wieder Cartoons zeichnen – sie sucht nach einem Medium, in dem diese veröffentlicht werden können.