Unihockey
Nach den Vipern nun die Flammen: UHC Herisau startet auswärts in die Playoffs

Der UHC Herisau beendet die Qualifikation mit einem 8:6. Als Fünfter beginnt er die Playoffs auswärts.

Lukas Pfiffner
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Herisaus Silas Stucki (rechts) kämpft gegen den Gästespieler Dominik Marty.

Herisaus Silas Stucki (rechts) kämpft gegen den Gästespieler Dominik Marty.

Bild: Lukas Pfiffner

Herisaus Trainer Nico Raschle war Realist. Zehn Tore hätte sein Team am Samstag im Duell mit den Jona-Uznach Flames gutmachen müssen, um diese noch zu überholen und den Heimvorteil in der Playoff-Viertelfinalserie der 1. Liga in die eigenen Reihen zu bringen. Die Mannschaft aus dem Linthgebiet hatte die Qualifikation bereits am Tag zuvor abgeschlossen. «Zuerst einmal alles daransetzen, dass wir überhaupt gewinnen – und dann kann man weiterschauen», meinte er vor dem abschliessenden Spiel des UHC Herisau gegen die Vipers InnerSchwyz.

Von einem Kantersieg waren die Herisauer, bei denen Urban Nüssli das Tor hütete, denn auch sehr weit weg. Sie führten im ersten Drittel durch Patrick Mittelholzer, Sascha Wohlgensinger und Pascal Germann dreimal mit einem Tor, liessen aber stets den Ausgleich zu. Das Abwehrverhalten war nicht von Konzentration geprägt. Die Einheimischen vermochten sich zwar im Mittelabschnitt durch Silas Stucki und Sascha Wohlgensinger wieder mit zwei Treffern abzusetzen. Die letzte von drei Strafen gegen Herisau, die allesamt zwischen der 24. und 38. Minute gepfiffen wurden, nützten die Gäste allerdings zum Anschlusstor, ehe Noel Possag das 6:4 gelang.

Auf zwei Linien reduziert

«Einige Spieler haben wohl gedacht, es sei gelaufen», meinte Nico Raschle zur Fortsetzung, die vor den gut 100 Zuschauerinnen und Zuschauern im Sportzentrum von beiden Seiten inkonstant geführt wurde. Die auffälligsten Akteure der hartnäckigen Zentralschweizer, Bachmann und Heinzer, schafften mit einem Doppelschlag innert 68 Sekunden das Unentschieden. Die Herisauer nahmen ein Time-out (50.) und reduzierten auf zwei Linien. Selbstredend gehörte Joel Conzett in der Schlussphase zum Personal, das den Abend doch noch in Herisauer Bahnen lenken sollte; er entschied denn auch die letzte Partie der Qualifikation, wobei das 8:6 ins leere Tor fiel. Der 25-Jährige ist nach den 20 Runden mit 30 Toren und 13 Assists offiziell der beste Skorer der 1.-Liga-Gruppe 2.

Start am kommenden Sonntag

Erstaunlicherweise finden im Unihockey die Spiele der letzte Runde nicht mit einheitlichem Beginn statt. Für die Vipers hätte sich – so zeigte sich in der Fortsetzung des Wochenendprogramms mit den Niederlagen von Appenzell gegen Bülach und von Glattal in Davos – ein Punktgewinn in Form der Playoff-Qualifikation ausbezahlt. Nun zieht allerdings Glattal als Achter in die Viertelfinals. Die Serien laufen über «Best-of-three». Herisau startet am Sonntagabend auswärts gegen die punktgleichen Flames und absolviert am Samstag, 11. Februar, das Rückspiel zu Hause. Ein allfälliges drittes Spiel ist auf den 12. Februar in Jona angesetzt. Er sei froh, dass man nicht wieder auf Pfannenstiel treffe, meinte der Trainer. Vor einem Jahr hatte Herisau als Qualifikationssiebter den Zweiten «Pfanni» zwar auswärts zuerst überrascht (7:4), verlor aber das zweite und dritte Spiel 8:12 und 5:8. Im Frühling 2021 fielen wegen der Pandemie die Playoffs aus. 2020 stiessen die Ausserrhoder mit 2:1-Siegen über die Vipers in die Halbfinals vor, wo sie extrem knapp an Bassersdorf Nürensdorf scheiterten.