Und was ist mit den Rentnern?

Teures Pflaster für Familien Ausgabe vom 24. März 2016

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Es wird Zeit, dieses Thema einmal anzusprechen. Aber warum stehen wieder die Familien im Vordergrund? Wie ist es mit den Rentnern? Lässt man diese Gruppe erneut im Regen stehen? Nicht alle AHV-Bezüger gehören zu den «Golden Ager», ich selbst zähle mich auch nicht dazu. Enttäuschend ist, dass von seiten der Altenvertreter wie Pro Senectute, Graue Panther und anderen überhaupt keine Unterstützung in der Interessenvertretung der «Alten Garde» spürbar ist. Dies ist jedoch nicht nur in unserem Kanton so, sondern eher flächendeckend.

Ich denke, eine Familie mit einem Bruttoeinkommen von 100 000 Franken und zwei Kindern kann die Belastung in Speicher von rund 7300 Franken locker verkraften. Zusätzlich hat sie noch Anspruch auf die KK-Prämienvergünstigung. Als Rentner dagegen bin ich in einer viel schwierigeren Situation. Mit einem Bruttoeinkommen von 68 000 Franken bezahle ich in Speicher rund 6000 Franken Staats- und Gemeindesteuern, exklusiv direkte Bundessteuer. Die Prämienvergünstigung entfällt, dafür ist das Einkommen wieder zu hoch und liegt über dem Ansatz für Ehepaare ohne Kinder. Auch dies ist eine Benachteiligung. Die Lebenshaltungskosten sind nur abzudecken durch situativen Rückgriff auf etwas Vermögen. Ein Nachteil ist ausserdem, nicht über Wohneigentum zu verfügen. Aber dafür bin ich selbst verantwortlich. Dennoch reicht das Einkommen für eine Neubauwohnung nie aus. Wir profitieren von einem günstigen Mietzins in einer Altbauwohnung, nehmen aber auch einen gewissen Komfortverzicht in Kauf. Sofern also eine Initiative zustande kommt für eine Revision der Steuerbelastung – was längst überfällig ist –, müssten die Rentner in der tiefen und mittleren Einkommensklasse ebenfalls davon profitieren können. Ich hoffe zuversichtlich, dass dies gelingen kann.

P. F., 9042 Speicher (Name und Adresse der Redaktion bekannt)

Keine Wahl, schon gar keine Auswahl

Es ist ruhig um die Wahlen in Bühler. Für die drei freien Sitze im Gemeinderat und den einen Sitz in der GPK gibt es gerade so viele Kandidaten, wie gewählt werden sollten. Also keine Wahl, schon gar nicht eine Auswahl. Bis anhin wurde vom Gemeinderat immer kundgetan, die Wahlen seien nicht seine Sache. Aber scheinbar wird das nicht mehr so eng gesehen, wurde doch das Gemeindeblatt für die Wahlpropaganda gebraucht. Denn nach dem Eklat in der Vergabe der Eugst droht jetzt eine sehr grosse Lücke im Gemeinderat. In der Presse fand zwar eine Vorstellung der Kandidaten statt, aber von diesen selbst hört man gar nichts. Es gibt keine öffentliche Wahlveranstaltung, und keiner der Kandidierenden nahm sich die Mühe, sich mit einem eigenen Flugblatt den Einwohnern vorzustellen. Man staunt auch ob einem Parteilosen auf einem Parteiwahlzettel. Dabei stellen sich zu den Kandidaten Fragen nach Zeitressourcen, Interessenkonflikten und anderem mehr.

Alfred Meier

Weid 33, 9055 Bühler