Über den Stallerberg

Frauenturnverein Nesslau

Elisabeth Raschle
Drucken
Ein Foto zur Erinnerung vor dem Gotteshaus musste sein. (Bild: PD)

Ein Foto zur Erinnerung vor dem Gotteshaus musste sein. (Bild: PD)

Ende August, an einem Samstagmorgen, fanden sich 17 Turnerinnen für den 7.13 Uhr-Zug beim Bahnhof Nesslau ein. Wir fuhren über Wattwil, Uznach, Ziegelbrücke nach Chur. Da gab es den ersehnten Kaffee, bevor es per Postauto über die Lenzerheide durch kleine, schmucke Bündner Bergdörfli nach Tiefencastel bis Bivio ging. Den Rucksack aufgebuckelt, stiegen wir den Wanderweg an. Mit der Zeit bildeten sich ­kleine Gruppen, wo allerlei Geschichten erzählt wurden. Wie wir es gewohnt sind, musste um Punkt 12 Uhr gegessen werden. Obwohl die Wetterapp Sonne zeigte, gab es ein paar Tropfen Regen zum feinen Rucksacklunch. An klaren Bergbächen vorbei und bei weiter Aussicht ging’s dem Stallerpass zu. Da wir so gut gewandert waren, machte Iris den Vorschlag, zu den Flüeseen zu laufen. Alle liessen sich nicht begeistern und wanderten direkt zum höchstgelegenen ganzjährig bewohnten Dorf Europas weiter. Die andern nahmen Iris das Versprechen für einen Schwumm in den Seen ab. Ziemlich schwül war es und steiler als zuvor stiegen wir hoch. Ein türkisblauer See lud zum Abkühlen ein. Monika, Susi und Iris stiegen in das kalte Nass. Ihre Jauchzer erschrecken nur die Murmeltiere. Das Ziel ist auf knapp 3000 Metern über Meer. Hurtig ging der steile Abstieg nach Juf. Im «Edelweiss» stärkten wir uns mit Most und Kaffee. Um 17.45 Uhr fuhr uns das Postauto durch das Val Ferrera zur Rofla-Schlucht. Nach der Zimmerverteilung konnten wir zur Schlucht steigen. Frisch im Vereinstenue, setzten wir uns später hungrig zu Tisch. Nach dem Nachtessen kam keine Spielstimmung auf. Der Wirt hatte sich in die Küche verkrochen. Zur Rötelirunde musste er geholt werden. Am Sonntagmorgen erschienen alle Turnerinnen um 7.30 Uhr zum Frühstück. Mit dem Postauto fuhren wir nach Zillis. Eine Kirchenbesichtigung stand auf dem Programm. Zuerst aber ein Gruppenfoto vor dem Gotteshaus. Nächster Halt: Viamala-Schlucht. Diese tiefe Schlucht zeigte sich imposant mit ihren Wassermassen. An diesem Tag wanderten wir nach Thusis. Es ging gemächlich hinauf bis zur Brücke über eine Schlucht. Zur Burg Hohen Rätien war der nächste Halt geplant, wo man laut Barbara gut picknicken können sollte. Es hiess aber «Privat, kein Zugang». Wir fanden doch ein Plätzchen. In Thusis angekommen, ging es direkt zu Kaffee und Kuchen. So genossen wir den Aufenthalt, bevor wir den Zug über Chur, Ziegelbrücke, Uznach in Richtung Toggenburg nahmen.

Elisabeth Raschle