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Alle zur Lehrabschlussprüfung angetretenen Zimmerleute aus den Appenzeller Kantonen haben bestanden. An der Feier wurde auch der Fachkräftemangel thematisiert.
«Bei dieser Hitze sollte man keine Reden halten, aber ihr musstet sicher auch schon bei hohen Temperaturen arbeiten», hatte der Innerrhoder Landammann Roland Inauen an der Diplomfeier der Appenzeller Zimmerleute gescherzt, bevor er jenen in seiner Gastrede zum Lehrabschluss gratulierte.
18 frischgebackene Zimmermänner EFZ sowie drei Holzbearbeiter EBA aus Inner- und Ausserrhoden durften am Freitagabend in der Steinegger Mehrzweckhalle ihr Fähigkeitszeugnis entgegennehmen, das sie zu ausgebildeten Fachkräften macht. Fachkräfte, die im Appenzellerland ein rares Gut seien, wie Inauen im weiteren Verlauf seiner Rede sagte: «Man darf sagen, dass wir im Kanton einen Fachkräftemangel haben. Wir brauchen euch!» Zuerst einmal sollten die Zimmerleute aber ihren Erfolg feiern.
Einfach war das Bestehen der Lehre und der Abschlussprüfung nicht. Die ehemaligen Lehrlinge mussten eine zwar faire, aber auch strenge Prüfung absolvieren, wie Chefexperte Andreas Manser in seinen Ausführungen festhielt. Besonders wegen des Zeitdrucks seien viele Zimmerleute erst auf den letzten Drücker mit ihrer praktischen Arbeit fertig geworden, einige hätten diese gar unvollendet abgeben müssen. Trotzdem: Alle zur Prüfung angetretenen Zimmermänner und Holzbearbeiter haben auch bestanden. Von den Zimmermännern erreichten sogar sieben eine Abschlussnote von mindestens 5.0 oder höher, bei den Holzbearbeitern schaffte dies eine Person. Manser freute sich, dass der Notenschnitt insgesamt nicht nur sehr gut, sondern auch ausgeglichen ausgefallen ist. Bevor der Anlass zum Apéro überging, vollführten die Berufsleute den Zimmermannsklatsch. Hier wurde ersichtlich, dass die Zimmerleute einen guten Zusammenhalt untereinander pflegen.