Der Standort des geplanten Klanghauses solle überprüft werden, lautete eine Forderung an einem Workshop der FDP Mosnang. Man müsse das Thema Klang fürs Toggenburg besetzen, hiess es unter anderem.
Was halten die Menschen im Untertoggenburg vom Klanghaus am Schwendisee und was erwarten sie vom Projekt? Das wollte die FDP Mosnang ergründen. Nach dem Kurzreferat von Mathias Müller (siehe Zusatztext) zum aktuellen Stand diskutierten die Besucher in vier Gruppen. Gruppenleiter waren die Kantonsräte Mirco Gerig (SVP, Wildhaus-Alt St. Johann), Kilian Looser (FDP, Nesslau), Mathias Müller (CVP, Lichtensteig) und Andreas Widmer (CVP, Mosnang).
Anschliessend resümierten die Gruppenleiter die Ergebnisse der Diskussionen. Fundamentalopposition gegen das Klanghaus gab es laut Mathias Müller nicht. Hingegen wurde Kritik am Sponsoring-Konzept und damit verklausuliert an Regierungsrat Martin Klöti laut. Wenn fünf Millionen Franken als Beiträge von Sponsoren angekündigt wurden, wäre es starkes Zeichen gewesen, zehn Millionen zu mobilisieren. Das sagte Kilian Looser. Zudem sei noch nicht klar, ob die fünf Millionen gesichert seien. Bedauert wurde auch, dass man darauf verzichtete, Kleinspender zu gewinnen.
Verschiedentlich wurde die Forderung nach günstigen Tarifen für die Miete von Räumen laut, damit sich auch Vereine einen Kurs im Klanghaus leisten können. Andere Votanten wiesen jedoch darauf hin, dass sich günstige Tarife wiederum auf die Einnahme der Betriebsrechnung auswirken. Man habe zu wenig deutlich gemacht, dass das Klanghaus nicht nur für eine Elite gedacht sei, räumten die Promotoren ein. Umstritten war auch, ob die Standortgemeinde Wildhaus-Alt St. Johann einen höheren Beitrag ans jährliche Defizit leisten solle. Andreas Widmer sagte, der Kanton solle auch in Randregionen Geld ausgeben. In der Stadt St. Gallen werde mit der grossen Kelle angerichtet.
Die Diskussion in seiner Gruppe sei hitzig gewesen, sagte Mirco Gerig. Das Klanghaus solle ein Zeichen in die Schweiz hinaus senden. Ein neuer Anlauf sei sinnvoll, da der Tourismus gestärkt werden könne. Das bisherige Projekt sei nicht massentauglich. Man müsse den Standort überprüfen. Bisher sei das nie geschehen. Mirco Gerig stellte eine Verlegung des Klanghauses ins Dorfzentrum zur Debatte. Mehrere Votanten forderten, das Projekt durch das lokale Gewerbe und mit Holz aus dem Toggenburg zu bauen. Allerdings wiesen Gemeindepräsidenten auf die Submissionsvorschriften hin.
Nichts von der Verlegung ins Zentrum von Wildhaus hält Kantonsrat Martin Sailer (parteilos, Wildhaus-Alt St. Johann). Die Idee von Peter Roth sei es, ein attraktives Haus mit hervorragender Akustik am Klangweg zu erstellen, sagte er. Einige Votanten mahnten, dass das Toggenburg das Thema Klang besetzen müsse. Die frühere Kantonsrätin Vreni Wild (FDP) warnte, dass die Appenzeller bereitstünden und ein Klanghaus auf der Schwägalp bauen würden, wenn das die Toggenburger nicht täten.
Acht Besucher – ohne Gruppenleiter und Organisatoren – kamen an die Veranstaltung am Donnerstag in der Mosnanger «Krone». Ruben Schuler von der Parteileitung der FDP Mosnang verhehlte gegenüber dem Toggenburger Tagblatt seine Enttäuschung über den kleinen Aufmarsch nicht. Es sei schwierig abzuschätzen, wie gross das Interesse der Bürger sei, sagte er. Aufgelockert wurde der Abend durch Lieder des Jodelchors «Heimetfreud» aus Mosnang. Die 15 Jodlerinnen und Jodler sangen nicht nur sehr schön, sie beteiligten sich auch intensiv an den Diskussionen in den Workshops.