Tatbeweis fürs Klanghaus gefordert

Damals

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Vor 100 Jahren

1. September: Libingen. Ein halbes Jahr lang wurde an dem Brückenbau über das Mühletobel gearbeitet. Nun ist das Werk vollendet. Stolz wölbt sich ein 35 Meter gesprengter Bogen 21 Meter hoch über die Schlucht, durch die das rauschende Bergwasser fliesst, und durch den Bogen und einige auf ihn gestellte Pfeiler getragen liegt über denselben die 43,6 Meter lange Fahrbahn. Die Brücke ist geradezu eine Sehenswürdigkeit, sowohl wegen ihrer beträchtlichen Grösse und der schönen Konstruktion, die ausgezeichnet ins Gelände passt, als auch wegen der tadellosen Ausführung. Die Firma Gschwend, Sigrist & Cie., St. Gallen, hat die Brücke in armiertem Beton erstellt, und die Belastungsprobe mit einem Gewicht von 7000 kg hat den Beweis für genügende Tragkraft erbracht. Mit obgenannter Belastung war eine Bogensenkung von 1,1 Millimeter, eine Balkensenkung von 0,08 Millimeter und 0,11 Millimeter und eine Plattensenkung von 0,34 Millimeter bei angenommener Nutzlast zu kontaktieren.

Vor 50 Jahren

30. August: Krinau. Der Schweizer Korrespondent der bekannten italienischen Rundschau «Pensiero ed arte», Saverio Insalata, hat kürzlich dem aus Krinau gebürtigen Maler-Holzschneider Giovanni Müller in Zürich einen Besuch abgestattet und widmet ihm einen begeisterten Artikel. Als Illustration hat er den Holzschnitt gewählt, der einen die Pfeife schmauchenden Toggenburger Bauern darstellt. In zahlreichen Ausstellungen war Insalata dem Toggenburger Künstler begegnet, hatte auch schon oft von ihm gelesen und gehört und freute sich ganz besonders, ihn persönlich kennen zu lernen, mit ihm über die Kunst zu sprechen. Müllers grosse Verehrung für Hodler findet ihren Niederschlag in seinen Werken: Die klaren Linien, die ausgewogenen Bewegungen seiner Figuren, die dynamische Gestaltung seiner Bilder erinnern an das grosse Vorbild. Noch heute, mit 77 Jahren, führt Giovanni Müller Stift, Messer und Pinsel mit sicherer und präziser Hand. Die Studienjahre brachten Giovanni Müller nach Paris, München, Leipzig und Rom. Im Jahre 1930 wandte er sich der Holzschneidekunst zu und bevorzugte von da an mit immer zunehmendem Erfolg diese Kunstgattung. Seinen schwarz-weissen und farbigen Holzschnitten begegnet man in zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen, Kunstgalerien und Museen, wobei immer wieder die ihm eigene, markante Linienführung auffällt. Für Italien empfand der Künstler schon immer besondere Sympathien. Hier erfuhr er in hohem Masse Anerkennung.

Vor 20 Jahren

1. September: Wattwil. Das Begegnungsfest 1100 Jahre Wattwil gehört der Vergangenheit an. Eine grosse Zahl von Besucherinnen und Besuchern haben an den Festivitäten teilgenommen. In den Ausstellungszelten des OK 1100 Jahre Arbeitsplatz Wattwil im Dorfzentrum, im Discobetrieb Grüenauturnhalle, am Zirpsefest und im Festzelt beim Gemeindehaus haben unter der Leitung des verantwortlichen OK über 500 Helferinnen und Helfer, Vereinsangehörige und Schüler einen riesigen Einsatz geleistet, um dem Festbesuchern beste Gelegenheit zur Begegnung und Unterhaltung zu bieten.

1. September: Ebnat-Kappel. Mit modernster Technik werden im Betrieb der Biokosma AG Tuben etikettiert. Das vollautomatisch arbeitende Dekoriersystem 270 der Pago AG, Grabs, ist das erste seiner Art, das in der Schweiz betrieben wird. In Kombination mit einer Tubenabfüllmaschine, so die Aussage des Herstellers, ist die Anlage weltweit bis jetzt einzigartig. Auf der Suche nach mehr Flexibilität entschloss sich die Biokosma AG zu einer Investition in Höhe von rund 200 000 Franken und kaufte das Tubenetikettiersystem Pago 270. Es hat den Vorteil, dass Tuben nicht mehr von Hand bewegt werden müssen, sondern nach dem Etikettieren direkt in die Abfüllanlage transportiert werden. Zurzeit werden bei der Biokosma AG stündlich rund 1500 Tuben etikettiert und abgefüllt.

Vor 10 Jahren

31. August: Alt St. Johann. Die Bevölkerung soll mitreden, und die Region muss den Tatbeweis erbringen: Mäzene und Regierung wollen sehen, dass das Klanghaus im Toggenburg eine grosse Unterstützung hat. Am 23. April 2008 soll das Projekt spruchreif vorliegen. Peter Zumthor ist als Architekt gesetzt. So viele Leute sah man noch nie an einer Informationsveranstaltung zum Klanghaus Toggenburg. Die Kantons-Power gibt dem Projekt Klanghaus sichtbar Schubkraft. 120 Leute sassen in der Probstei Alt St. Johann. Darunter die Gemeindepräsidenten von Wildhaus, Alt St. Johann, Nesslau-Krummenau und Lichtensteig, der Toggenburger Arbeitgeberpräsident Gebi Huber, die zwei SVP-Kantonsräte Habegger und Thalmann, Vertreter von Toggenburg Tourismus und toggenburg.ch sowie lokale Gewerbler, Hoteliers und Klangwelt-Fans. Aus ihren Reihen sollen drei Arbeitsgruppen zu den Themen Unterbringung, touristische Zusatzangebote und Kulturnetzwerke entstehen. Aufmerksam hörten auch zwei Appenzeller zu: Im Publikum sassen nämlich auch Roland Inauen, Sekretär der Innerrhoder Kunststiftung, und Joe Manser, Leiter des Zentrums für Appenzellische Volksmusik. «Wollen sich die Appenzeller das Klanghaus unter den Nagel reissen?», fragte Moderator Erich Gmünder die beiden. «Es gibt tatsächlich Stimmen in Appenzell, die sagen, wenn die Toggenburger nicht wollen, dann machen wir es. Ich drohe jetzt nicht…», lautete die Antwort von Roland Inauen. Und das Publikum hat es verstanden. Von dieser Gefahr hatten die Klanghaus-Initianten immer gesprochen.

3. September: Bütschwil/Wil. Die zweiachsige Militärküche würde in jedes Museum passen. Sie steht im Werkhof der Gemeinde Bütschwil. Zum elften Mal kochten die Toggenburger Gilde-Köche, Markus Güntensperger («Hirschen», Bütschwil), Reto Hollenstein («Rössli», Zuz­wil), Werner Hollenstein («Bären», Mosnang), Georges Schlumpf («Rössli», Alt St. Johann) und Georges Amstutz («Schwanen», Wil) Risotto für die Multiple-Sklerose-Gesellschaft.