Die Orchester der Kantonsschule Trogen und des Gymnasiums Appenzell spielen grosse symphonische Werke. Eine Tanzgruppe begleitet sie mit Improvisationen. Auch eine interkantonale Streichmusik tritt auf.
APPENZELL/TROGEN. Ein halbes Jahr haben sich die Orchester der Gymnasien beider Appenzell vorbereitet. Das Ergebnis dieser kantonsübergreifenden Zusammenarbeit ist die Produktion «Tanz Musik». Heute und morgen gelangt nun das grosse Orchesterkonzert mit getanzter Musik in Appenzell und Trogen zur Aufführung.
Den Konzertabend eröffnet das Orchester mit Ausschnitten aus der «Carmen»-Suite von Georges Bizet, darunter die berühmte Habanera. Auf dem Programm stehen auch eine barocke Tanzsuite des englischen Komponisten Henry Purcell, zwei Tangos sowie der «slawische Tanz» von Antonín Dvorák. Auch eine interkantonal besetzte Appenzeller Streichmusik spielt auf: Zwei Ausserrhoder und drei Innerrhoder Schüler interpretieren unter anderem das Soso-Zäuerli von Noldi Alder oder die Urnäscher Chilbi-Polka.
So unterschiedlich die Stilrichtungen auch sind, alle Werke haben ihren Ursprung im Tanz. Die Choreographin Gisa Frank hat deshalb mit Schülerinnen und Schülern des Schwerpunktfaches Musik und bildnerisches Gestalten tänzerisch bewegte Szenen erarbeitet. «Gisa Frank hat Elemente aus traditionellen Tänzen reduziert, verfremdet und in künstlerische Form neu zusammengesetzt», erklärt Jürg Surber, der musikalische Co-Leiter des Projekts. So seien etwa die höfischen Tanzformen der Barockzeit eingeflossen, aber auch spanische Tanzrhythmen aus der Oper «Carmen». «Es ist ein relativ freier Umgang mit den Traditionen», so Surber. Unter der Leitung von Werner Meier, Lehrer für bildnerisches Gestalten in Trogen, haben Schülerinnen und Schüler auch die Requisiten und Kostüme hergestellt. Bei dieser gestalterischen Arbeit sei es darum gegangen, in Kenntnis der Traditionen eine eigenständige künstlerische Sprache zu entwickeln.
Neben Jürg Surber von der Kantonsschule Trogen war Stefan Holenstein vom Gymnasium Appenzell für die musikalische Leitung des Projektes zuständig. 20 Schülerinnen und Schüler aus Appenzell und 30 aus Trogen bilden ein voll besetztes Sinfonieorchester. Nur zweimal haben die beiden Orchester gemeinsam geprobt. Die musikalischen Leiter der Mittelschulen hingegen haben sich in den vergangenen Monaten häufig getroffen. Nun, kurz vor den Konzerten, sagt Jürg Surber: «Es hat sich gut zusammengefügt.»
Heute, 19.30 Uhr, Theatersaal des Gymnasiums Appenzell; morgen 19.30 Uhr, Aula der Kantonsschule Trogen, Reservationen: sekretariat@kst.ch, freier Eintritt.