LESETIP Ein kleines Dorf voller Schatten tief im Tal. Eine Kirche, ein Schulhaus, der Dorfplatz mit der Lügenbank. Hier lebt das Kind zusammen mit der Grossmutter. Der dritte Stuhl am Tisch ist leer, der Grossvater, der ein Jäger war, ist jetzt in Tamangur.
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Ein kleines Dorf voller Schatten tief im Tal. Eine Kirche, ein Schulhaus, der Dorfplatz mit der Lügenbank. Hier lebt das Kind zusammen mit der Grossmutter. Der dritte Stuhl am Tisch ist leer, der Grossvater, der ein Jäger war, ist jetzt in Tamangur. Die Grossmutter hat in der Küche Nadeln an die Weltkarte gesteckt: Venezia, Tumbaco, Havanna, Paris. Dorthin denkt sie sich gern zurück. Sie hat keine Lust mehr, auf dem Bänkchen vor dem Haus Socken zu stricken. Für das Kind, das immer davon träumen muss, wie sich der Körper des kleinen Bruders auf dem Fluss Richtung Schwarzes Meer entfernt, ist die Grossmutter ein Glück. Sie hat ein grosses Herz. Auch für den kleinen Schornsteinfeger oder die Schneiderin, die Erinnerungen klaut, und vor allem für die wundervolle und seltsame Elsa. Mit Feingespür, Wärme und Humor, in schnörkelloser, aber bilderreicher Sprache fängt Leta Semadeni die Welt der Grossmutter und des Kindes ein und öffnet uns den Alltag zweier Menschen, die sich gegenseitig am Leben halten.
Leta Semadeni: Tamangur, Rotpunktverlag, 143 Seiten www.lichtensteig.ch