SVP verzichtet auf Empfehlung

GONTEN. Auf die Ankündigung der Innerrhoder Standeskommission, die Initiative doch vor die Landsgemeinde zu bringen, reagierte Paul Bannwart am Dienstagabend an der Versammlung der SVP Appenzell Innerrhoden gelassen.

Stephanie Sonderegger
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GONTEN. Auf die Ankündigung der Innerrhoder Standeskommission, die Initiative doch vor die Landsgemeinde zu bringen, reagierte Paul Bannwart am Dienstagabend an der Versammlung der SVP Appenzell Innerrhoden gelassen. «Ich werde für meine Initiative stimmen, kann aber gut damit leben, wenn sie abgelehnt wird», so der Initiant. Bei der Abstimmung zeichnet sich aber ein gegensätzliches Ergebnis der SVP ab: Sechs Mitglieder stimmen für die Initiative, vier dagegen. Elf Enthaltungen führen zu einem Verzicht auf eine Abstimmungsempfehlung.

Der Lehrplan 21 ist ein Thema, das bei der SVP Appenzell Innerrhoden Emotionen weckt. Doch Landammann Roland Inauen versucht die Parteimitglieder im Falle einer Ablehnung der Initiative «Für eine starke Volksschule» zu beruhigen. So versichert er den rund 20 anwesenden Parteimitgliedern, dass Appenzell Innerrhoden den Lehrplan 21 zwar umsetze, dies aber in einer moderaten Art und Weise geschehe. Das bedeutet: Weder Lernlandschaften noch altersdurchmischtes Lernen oder eine Basisstufe halten Einzug in den Schulen Innerrhodens. «Wir setzen weiterhin auf gute Lehrerinnen und Lehrer. Das ist das Wichtigste für unsere Schulen», sagt Roland Inauen.

Unterschiedliche Meinungen

Die Verantwortlichen der Schulgemeinden sollen künftig mit grosser Sorgfalt Lehrpersonal einstellen und nach bestimmten Kriterien auswählen. «Das betrifft auch die Religion», so der Landammann. Die SVP-Mitglieder reagieren darauf zustimmend, aber auch kritisch. Die Frage, was passiere, wenn nur noch Lehrer mit einer Lehrplan-21-Ausbildung angestellt werden, eröffnet eine kurze Diskussion. «Wir haben Grundbedingungen, an die wir uns halten. Da ist es egal, welche Ausbildung das Lehrpersonal hat», sagt Inauen.

Die unterschiedlichen Meinungen zeigen sich später auch in der Abstimmung. Für Paul Bannwart ist das keine Überraschung. «Ich bin weiterhin der Meinung, dass der Lehrplan 21 nicht funktioniert.» In Australien sei ein ähnliches Konzept eingeführt worden, welches ebenfalls gescheitert sei.