Die Toggenburger Energieversorger schneiden sowohl im kantonalen als auch im schweizweiten Preisvergleich gut ab. Die Kosten pro Kilowattstunde liegen im Tal unter dem Durchschnitt.
Beat Lanzendorfer
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Ein Preisvergleich auf dem Portal der eidgenössischen Elektrizitätskommission Elcom zeigt: Die insgesamt 13 Energieversorger des Toggenburgs können mit der Konkurrenz sehr gut mithalten. Deren Preise pro Kilowattstunde variieren zwischen 13,43 Rappen und 21,80 Rappen. Ob für den Betrieb der Tiefkühltruhe oder des Warmwasserboilers: Am besten kommt weg, wer zu den Kunden der Elektrizitätsgenossenschaft Moos-Dieselbach gehört. Der Energieversorger, dessen Einzugsgebiet Teile der Gemeinde Degersheim und Teile der Gemeinde Lütisburg umfasst, verrechnet für die Kilowattstunde Strom 13,43 Rappen.
Bei einer 5-Zimmer-Wohnung mit Elektroherd und Tumbler (ohne Elektroboiler) und einem jährlichen Verbrauch von rund 4500 Kilowattstunden stehen auf der Stromrechnung rund 600 Franken. Am anderen Ende der Skala erscheint Ebnat-Kappel. Hier kostet die Kilowattstunde der drei Energielieferanten (Dorfkorporation, Elektrokorporationen Blomberg-Brandholz und Wintersberg-Bendel Schwand) zwischen 18,55 Rappen und 21,80 Rappen. In Franken ausgedrückt wären dies im Jahr zwischen 823 und 981 Franken. In dieses Preissegment reihen sich auch die 19,74 Rappen der Elektroversorgung Mühlrüti ein. Mehr als den kantonalen Durchschnitt (18,05 Rappen) zahlen in Nesslau auch jene Einwohner, die von der Beleuchtungskorporation Schlatt-Gublen versorgt werden. Bei ihr werden pro Kilowattstunde 18,91 Rappen fällig. Nach Auskunft der Experten zählen allerdings noch andere Aspekte als nur der Preis: «Wer heute mit einem tiefen Ansatz glänzen will, spart möglicherweise an der Versorgungssicherheit und denkt kurz- statt langfristig».
Die früher gemachte Aussage: «Je weiter westlich in der Schweiz, je teurer der Strom», stimmt nur noch bedingt. Am günstigsten kommt nämlich weg, wer im Kanton Wallis wohnt. Hier betragen die durchschnittlichen Kosten einer Kilowattstunde 14,75 Rappen, was mit der hohen Dichte an Wasserkraftwerken erklärt wird. Etwas weniger Freude haben die Jurassier und Basler an ihrer Stromrech- nung. 25,56 Rappen respektive 26,56 Rappen pro Kilowattstunde schlagen hier zu Buche. In Basel wird dies mit einer seit 1999 erhobenen Lenkungsabgabe erklärt, die zum sparsameren Umgang mit Strom auffordern soll. Eine untergeordnete Rolle spielen auch die topographischen Bedingungen. Während der Kanton Zürich hinter dem Kanton Wallis mit dem zweittiefsten Satz aufwarten kann (15,95 Rappen je kWh), kommt bei den Stadtzürchern etwas weniger Freude auf (20,98 Rappen pro kWh). Apropos Stadt: In St. Gallen zahlen die Einwohner pro Kilowattstunde 21,22 Rappen. Ein Wert, der mit einer Ausnahme über jenen der Toggenburger Energieversorger liegt. Die komplexen Verhältnisse in der Stadt mit den verschiedenen Leitungen (Wasser/Strom/Gas/Abwasser) auf engstem Raum schlagen sich bei den Kosten nieder. Was bleibt als Fazit: Mit den Stromtarifen darf die Mehrheit der Toggenburger Einwohner und Einwohnerinnen zufrieden sein.
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