Eine Petition stellt die Forderung an den Gemeinderat von Stein, sich für den Erhalt der Poststelle einzusetzen. Die Unterschriften sollen die Gemeinde auch in ihrer Verhandlungsposition stärken.
STEIN. Noch wurde bezüglich der Zukunft der Poststelle in Stein kein definitiver Entscheid gefällt. Die Post liess in einer Medienmitteilung vom 21. September jedoch verlauten, dass sie neue Lösungen für die Postversorgung in Stein prüfe. Konkret könnte dies heissen: Schliessung der Poststelle und Einrichtung einer Postagentur. Sowohl für ein überparteiliches Komitee rund um Patrik Louis wie auch für den Gemeindepräsidenten von Stein, Siegfried Dörig, ein nicht zu akzeptierendes Szenario.
Das überparteiliche Komitee machte sich deshalb daran, Unterschriften für eine Petition zu sammeln. Zentrale Forderung dieser Petition ist, dass sich der Gemeinderat mit «allen politischen und rechtlichen Mitteln» für den Erhalt der Poststelle einsetzen soll (siehe Ausgabe vom 19. Oktober 2016). Am Samstag konnte das überparteiliche Komitee die Petition mit 1099 Unterschriften an den Gemeindepräsidenten von Stein übergeben. Patrik Louis zeigte sich zufrieden mit der Anzahl Unterschriften: «Die Petition zeigt, dass eine qualitativ hochstehende Postversorgung im ländlichen Raum nach wie vor wichtig ist.» Die regionale Bedeutung der Poststelle zeige sich insbesondere in der Herkunft der Unterschriften, so Louis. Mit 714 Unterzeichnern kam der grösste Anteil aus Stein, aber auch aus Hundwil (75), Herisau (28), St. Gallen (44) und weiteren Appenzeller Gemeinden sind Unterschriften eingegangen.
Der Gemeindepräsident von Stein zeigte sich erfreut über den Beistand. «Je mehr Unterstützung wir im Rücken haben, desto mehr politischen Druck können wir ausüben», sagte Siegfried Dörig bei der Übergabe der Petition vor dem Gemeindehaus. Er zeigte sich denn auch optimistisch für die Verhandlungen und verwies auf die nationale Politik, wo die Praxis der Post ebenfalls auf Gegenwind stosse. «Im Nationalrat sind im Moment mehrere Motionen bezüglich der Post hängig, die einen gewissen Druck gegen die Poststellenschliessungen auf nationaler Ebene ausüben.» Der Gemeindepräsident betonte aber auch, dass die Entscheidung über eine allfällige Schliessung der Poststelle nicht beim Gemeinderat von Stein liege, sondern alleine bei der Post. Sollte sich die Post zur Schliessung entscheiden, bliebe dem Gemeinderat noch die Möglichkeit eines Rekurses bei der Postkommission (Postcom), die dann letztinstanzlich entscheiden würde. Am 16. November findet in Stein eine öffentliche Versammlung statt. Gemäss Siegfried Dörig wird dann auch ein Vertreter der Post anwesend sein und über das weitere Vorgehen seitens der Post informieren.