SONDERWOCHE: 216 Tote sind immer noch zu viel

540 Lernende aus 41 Klassen besuchten im Rahmen einer Sonderwoche den Info-Event der Institution Roadcross in Zusammenarbeit mit der Kantonspolizei St. Gallen. Es ging um Unfallprävention im Strassenverkehr.

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Insgesamt 540 Lernende nahmen an der Veranstaltung teil.

Insgesamt 540 Lernende nahmen an der Veranstaltung teil.

«No risk – no fun» ist ein Spruch, den die Verantwortlichen von Roadcross nicht gerne hören. Immerhin gab es im Jahr 2016 auf Schweizer Strassen 3785 Schwerverletzte und 216 Tote. Obwohl diese Zahlen seit Jahren nach unten tendieren, ist jeder verletzte oder tote Mensch einer zu viel. Und weil im Laufe der Berufslehre die meisten Lernenden die Autoprüfung absolvieren, bietet es sich geradezu an, sie genau dann zu packen und ihnen zu erklären, wie gross die Verantwortung ist, die sie als Lenker eines Motorfahrzeuges auf sich laden. Ein Roadcross-Mitarbeiter moderiert dann jeweils zusammen mit einem Vertreter der Kantonspolizei eine eineinhalbstündige interaktive Veranstaltung, in der Videosequenzen, Infoclips, Grafiken und Vergleichstabellen für Kurzweil sorgen.

Sensibilisieren und zum Nachdenken anregen

Auch versicherungstechnische Fragen und die immensen Kosten, die schon ein Bagatellunfall generieren kann, werden an dieser Veranstaltung in Wattwil beleuchtet. Man versucht die Jugendlichen zu sensibilisieren und dazu zu bringen, ihr eigenes ­Verhalten kritisch zu hinterfragen. Das ist auch dringend nötig, denn neben dem Tatbestand des ­Rasens ist Ablenkung am Steuer ein Phänomen, das stets mächtiger wird. Leider hat die Generation Handy grundsätzlich das Gefühl, sie habe das Telefonieren, SMS-Schreiben, Musikhören, die Bedienung des Navi und was man sonst noch alles während des Fahrens tun kann, fest im Griff. Steigende Unfallzahlen in diesem Bereich zeigen leider ein anderes Bild. Aus diesen Gründen fragt Roadcross lieber: «Unfall oder geiles Leben? Es ist deine Wahl!»

Das BWZ Toggenburg organisiert diesen Anlass alle zwei Jahre, so dass jeder Lernende einmal in den Genuss kommen kann. Highlight in diesem Jahr war der Besuch von Hanspeter Krüsi, dem Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen. Er besuchte die Veranstaltung am Mittwochnachmittag, war hocherfreut über die vorbildliche Zusammenarbeit von Schule, Polizei und Roadcross und betonte eindringlich die Bedeutung einer solchen Präventionsveranstaltung. Vom Montag, 28. August, bis zum Freitag, 1. September, täglich zweimal, gab es Roadcross für insgesamt 540 Lernende aus 41 Klassen, 12 Berufsgruppen und 6 Kantonen – stets in der Hoffnung, dass sich der Aufwand lohnt. Die Unfallzahlen der folgenden Jahre werden es zeigen. (pd)