SNOWBOARD: Rang 16 reicht für Olympia

Jan Scherrer kann sich den Termin für die Olympischen Spiele 2018 notieren. An einen Skateboard-Start an den Sommer-Wettspielen 2020 denkt der Freestyler nicht.

Urs Huwyler
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Jan Scherrer bestreitet auch einige Trainingseinheiten auf dem Skateboard. Ambitionen hegt er in dieser Sportart aber keine. (Bild: PD)

Jan Scherrer bestreitet auch einige Trainingseinheiten auf dem Skateboard. Ambitionen hegt er in dieser Sportart aber keine. (Bild: PD)

Urs Huwyler

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Der Schweizer Halfpipe-Olympiasieger Iouri Podladtchikov strebt einen olympischen Doppeleinsatz an. 2018 wird er in Pyoengchang als Mitfavorit auf Medaillenjagd gehen, zwei Jahre später möchte er bei der Skateboarding-Premiere als Sommersportler in Tokio starten. «Ihm traue ich es zu», sagt Jan Scherrer aus Ebnat-Kappel, der zwei Wochen in Deutschland als Skateboarder trainiert hatte. «Bei mir ist ein Doppelstart kein Thema», stellt die aktuelle nationale Nummer drei klar.

Im Hinblick auf die Olympia-Selektion befindet sich Jan Scherrer vor dem ersten Weltcup in einer komfortablen Ausgangslage. Der Schweiz stehen in Südkorea vier Startplätze zur Verfügung, Iouri Podladtchikov und Pat Burgener sind aufgrund der Richtlinien (Quotenplätze) und Limiten bereits auf Olympia-Kurs, David Hablützel und Jan Scherrer müssen nach einer guten letzten, aber nicht überragenden Saison die Resultate im Winter 2017/18 bestätigen. Gefordert wird ein 16. Rang im Weltcup. Das müsste machbar sein. «Wenn nicht», betont der erst 23-jährige Scherrer, «habe ich es nicht verdient, selektioniert zu werden.» Die erste Chance bietet sich dem ehemaligen Nachwuchssportler des Jahres am 8./9. September in Cardrona (Neuseeland). Dann beginnt für die Snowboard-Halfpiper die Weltcupsaison. «Es wäre entspannend, könnte ich beim ersten Start alles klarmachen. Obwohl ich noch nicht in Bestform sein werde.»

Schwierigkeitsgrad muss erhöht werden

Jan Scherrer gehört nicht zu jenen Athleten, welche die Limitenjagd und den Dauerdruck brauchen, um ihre Bestleistung abrufen zu können. Schon deshalb werden Skateboard-Wettkämpfe kein Thema (mehr) sein. «Ich kann nicht sagen, welche Disziplin ich lieber mag. Für mich bilden sie zusammen die ideale Kombination. Skaten kann ich nur aus Freude, zum Spass, ohne irgendwelchen Erwartungen gerecht zu werden. Beim Boarden sieht es anders aus. Dort steht das Resultat im Zentrum.»

Bis Pyeongchang bleibt für den Junioren-WM-Dritten von 2011 nach eigener Einschätzung einiges zu tun. «Bei meinem bisher besten Run wurde ich im letzten Winter beim Laax Open Vierter. Damit ist gesagt, dass ich den Schwierigkeitsgrad erhöhen muss. Die Vorgaben sind klar: Nach der Rückkehr aus Neuseeland wird mit dem Aufbau intensiv begonnen.» Bei Olympia «nur» dabei sein, kann nach Rang 18 in Sotschi nicht der Anspruch des Weltklasse-Boarders sein. 2014 war er auch im Slopestyle (19.) am Start. Doppelspurig jumpt der Weltcup-Zwölfte der Saison 2016/17 nicht mehr.

Vier Medaillenkandidaten im gleichen Team

Zur Olympia-Hauptprobe wird am 18./19. Januar das Laax-Open. Am 13. Februar beginnt für die Boarder in Pyeongchang die Qualifikation, einen Tag später folgt der Final. Der vorolympische Weltcup ging mit Rang 28 daneben. Auch die andern Schweizer spielten im Kampf um die Podestplätze keine Rolle. «Das hat nichts zu bedeuten. Wir werden uns anders präsentieren», ist Jan Scherrer überzeugt. Auch deshalb, weil der Teamgeist stimme, sich die einzelnen Athleten gegenseitig anspornten. «Wir verfügen über vier Leute, die alle vorne dabei sein können. Wer im Training intern dabei ist, sollte es auch im Vergleich zu den andern Nationen sein. Das gibt eine gewisse Sicherheit». Mindestens Rang 16 in Neuseeland würde diese weiter erhöhen.