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An der Kleintierausstellung in Gais zeigen die Züchterinnen und Züchter die Früchte ihrer Arbeit. Den Verband plagen allerdings Sorgen.
Rund 900 Enten, Hennen, Hähne und Kaninchen der verschiedensten Rassen: Die 31. Kantonale Kleintierausstellung beider Appenzell zeigte am Wochenende die grosse Vielfalt, welche die Züchter in der Region zu bieten haben. Im Vergleich zu ähnlichen Veranstaltungen war die Zahl an ausgestellten Tieren hoch. Organisiert wurde der Anlass im Oberstufenzentrum Gais durch den Verband Kleintiere beider Appenzell, die St.Galler Gruppe des schweizerischen Französisch-Widder-Kaninchen-Klubs und den lokalen Ornithologischen Verein. Angeschlossen waren zudem die kantonale Jungzüchterausstellung, die Bewertungsschau Fell- und Angorawollprodukte, die schweizerische Französisch-Widder-Klubschau sowie die ostschweizerische Rammler- und Hähneschau.
Die Ausstellung, die jeweils am letzten Wochenende im Jahr stattfindet, ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit der Appenzeller Kleintierzüchter. «Damit wollen wir den Leuten unsere Freude am Züchten zeigen», sagt Kantonalpräsident Armin Wyss. Letztlich erhoffe man sich, dadurch Neumitglieder gewinnen zu können. Besonders im Fokus sind Familien. Am Wochenende flanierten denn auch auffallend viele Eltern mit ihren Kindern durch die Boxen. Darüber hinaus waren dort Züchter aus der ganzen Deutschschweiz beim Fachsimpeln und Begutachten der ausgestellten Tiere anzutreffen.
Zu einer Kleintierausstellung gehört auch die Bewertung durch eine Fachjury. Für viele der ehrgeizigen Züchterinnen und Züchter ist dies eine Bestätigung ihrer täglichen Arbeit. Die Kaninchen wurden in acht verschiedenen Positionen bewertet, dabei zählten unter anderem die Pflege, der Körperbau und die Beschaffenheit des Fells. Für ähnliche Kriterien verteilten die Experten auch beim Geflügel Punkte.
Nebst solchen Fachfragen ging es während dreier Tage um Geselligkeit und Zusammengehörigkeit. Der perfekte Ort dazu war die Festwirtschaft. Für die musikalische Unterhaltung sorgten unter anderem die «Appenzeller Vorderländer», die Musikgesellschaft Gais und die Familienkapelle Tüüfner-Gruess.
Der Kantonalverband der Kleintierzüchter beider Appenzell umfasst die Sparten Kaninchen, Geflügel, Tauben und Ziervögel. Er zählt zurzeit in Ausserrhoden und Innerrhoden elf Sektionen mit insgesamt 336 Mitgliedern, davon sind 41 Jungzüchter bis 18 Jahre. Wie manch andere Vereine haben auch die Kleintierzüchter mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen. Gemäss Armin Wyss gibt es dafür verschiedene Gründe. «Der zeitliche Aufwand, sich 365 Tage im Jahr um die Tiere zu kümmern, ist nicht zu unterschätzen», sagt der Kantonalpräsident. Zudem komme es selbst in ländlichen Gegenden wie dem Appenzellerland vermehrt zu Nachbarschaftskonflikten, beispielsweise wegen krähender Hähne.
Einfluss auf die Anzahl Züchter hat gemäss Wyss auch die Tierschutzverordnung. Diese ist in den letzten Jahren verschärft worden. So gibt es heute strengere Anforderungen an die Grösse von Kaninchenställen, was für Züchter ein Mehraufwand bedeutet.