Schwingen
Bündner-Glarner Kantonalschwingfest: Appenzeller gehen in Flims leer aus

Beim Sieg von Lokalmatador Armon Orlik am Bündner-Glarner Kantonalschwingfest hatten die Appenzeller in den sauren Apfel zu beissen und blieben ohne Kranzehren.

Thomas Mock
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Martin Hersche (oben) verpasste den Kranz um den ärgerlichen Viertelpunkt.

Martin Hersche (oben) verpasste den Kranz um den ärgerlichen Viertelpunkt.

Bild: Lorenz Reifler

Die wohl besten Aussichten in Flims hatte der Innerrhoder Eidgenosse Martin Hersche. Beim Auftakt traf er sich im Eidgenossenduell auf den Glarner Roger Rychen. Über weite Strecken hatte der Appenzeller das Zepter in der Hand, wenngleich ihm der siegbringende Wurf nicht gelingen mochte. Eine kleine Unachtsamkeit Hersches wendete das Blatt, wobei Rychens Konter Hersches erste Niederlage zur Folge hatte.

In den folgenden drei Gängen diktierte Hersche aber wieder das Geschehen, allerdings blieben die Maximalnoten aus. Dies führte dazu, dass er zwar im fünften Gang gar gewisse Schlussgangambitionen hegen konnte, aber durch die relativ rasche Niederlage gegen den nachmaligen Sieger Armon Orlik, auf eine Maximalnote im letzten Gang angewiesen war. Im letzten Gang dominierte Hersche seinen Gegner wieder nach Belieben, doch die Fixation am Boden gelang ihm nur ungenügend. Der mehrmalige Versuch, die Maximalnote doch noch zu erreichen, gelang ihm nicht, weshalb er sich im Endeffekt mit dem Sieg zufriedengab. Trotz vier Siegen zum Tagesabschluss verfehlte der Innerrhoder aber den Kranz um den ärgerlichen Viertelpunkt.

Fünf weitere Appenzeller verfehlen das Eichenlaub

Nebst Hersche hätten auch Dominik Kammermann, Matthias Schläpfer, Naim Fejzaj, Maurus Inauen und Florian Giger noch berechtigte Kranzambitionen hegen können. Für Inauen und Giger wäre es gar der erste Kranzgewinn ihrer Karriere gewesen. Die wohl besten Aussichten hatte indes Giger im Nichtkranzerduell gegen den Bündner Josias Müller, zumal Giger mit Patrick Bürgler bereits einen Kranzschwinger bezwingen konnte. Dennoch musste ein Sieg her. Leider konnte Giger diese Möglichkeit nicht nutzen und die Partie endete gestellt. Auch die restlichen vier Appenzeller hätten machbare Aufgaben erhalten, doch im Endeffekt hatten ihre Gegner das bessere Ende für sich.

Einen rabenschwarzen Tag zogen unter anderem auch der Gontner Teilverbandskranzer Thomas Koch und der Neukranzer Mario Bösch ein, wobei sie sich schon früh aus dem Kranzrennen verabschieden mussten. Für die Appenzeller bedeutete der Auftritt in Flims wohl einmal mehr eine grössere Enttäuschung. Einzig am St.Galler Kantonalschwingfest trumpften sie mit mehreren Kränzen auf, ansonsten blieben sie bis anhin stets unter ihren Möglichkeiten. Es bleibt zu hoffen, dass sie bis zum nächsten Wochenende, wenn die ersten Teilverbandsfeste auf dem Plan stehen, wiederum ihr Potenzial sammeln und im Ernstkampf auch abrufen können.

Höhener behält den Kategoriensieg im Appenzellerland

Das seit 2015 beinahe alljährlich durchgeführte «Chrobeg Buebeschwinget» konnte am Samstag bei besten Bedingungen durchgeführt werden. Die rund 400 Jungschwinger setzten sich aus allen Nordostschweizer Kantonen sowie den beiden mit dem Schwingklub Appenzell befreundeten Gastklubs Adelboden und Entlebuch zusammen. Die heimischen Appenzeller erkämpften sich dank dem Gaiser Philipp Höhener einen Kategoriensieg. Im Schlussgang der Kategorie 2010/2011 kam es zum erneuten Aufeinandertreffen mit Elias Wicki, dem Gast aus der Innerschweiz. Bereits beim Anschwingen trafen die beiden Nachwuchschwinger aufeinander, wobei dieses Duell noch mit einer Punkteteilung zu Ende ging. Im Schlussgang behielt allerdings der Appenzeller die Oberhand und sicherte sich entsprechend verdientermassen den Sieg und die Verewigung in der Ahnengalerie.

Johann Mazenauer (oben) zeigte einen guten Wettkampf, wenngleich er den Einzug in den Schlussgang knapp verpasste.

Johann Mazenauer (oben) zeigte einen guten Wettkampf, wenngleich er den Einzug in den Schlussgang knapp verpasste.

Bild: Lorenz Reifler

Ebenfalls in den Schlussgang vorpreschen konnte in der Kategorie 2014/2015 der in St.Margrethen wohnhafte, allerdings für den Schwingklub Wolfhalden antretende Fabio Eisenhut. Leider gelang ihm nicht der gleiche Erfolg wie Höhener. Dennoch dürfte er mit seiner Leistung, welche nebst der Schlussgangniederlage lauter Siege aufzuweisen hat, zufrieden sein. Von den gastgebenden Innerrhodern erkämpfte sich Johann Mazenauer in der Kategorie 2012/2013 die beste Klassierung. Als einer der Favoriten angetreten, hinderten ihn eine Punkteteilung sowie fehlende Maximalnoten am Einzug in die Endausmarchung. Nebst Mazenauer reüssierte in der gleichen Kategorie auch Adrian Holderegger fünfmal, dessen Leistung ihm den vierten Rang einbringen konnte. Im Gesamten sicherten sich die Appenzeller Schwinger erfreuliche 39 Auszeichnungen, was für eine ausgezeichnete Teamleistung spricht. Möglicherweise hätten sich die Gastgeben noch die eine oder andere bessere Klassierung gewünscht. Dennoch gilt es sich an den erbrachten Leistungen zu erfreuen und an den weniger geglückten Dingen weiter zu arbeiten. Die von Alfred Moser geschnitzten und von Annelies Tschan gespendeten Holzstiere fanden in den vier Kategoriensieger ihre neuen Besitzer.