Schwingen
Brünig-Schwinget: Die Appenzeller Kranzhoffnungen ruhen auf den Schultern von Martin Roth

Nachdem sich die Schwinger am vergangenen Samstag auf dem Weissenstein um die begehrten Kränze zu duellieren vermochten, steht am Sonntag der nächste Bergklassiker in der Naturarena auf der Brünigpasshöhe an. Eine kleine Appenzeller Delegation wird sich ebenfalls versuchen, sich im Gespräch um das Eichenlaub halten zu können, die Konkurrenz ist allerdings gross.

Thomas Mock
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Martin Roth (unten) strebt seinen ersten Brünigkranz an.

Martin Roth (unten) strebt seinen ersten Brünigkranz an.

Bild: Lorenz Reifler

Für den Herisauer Martin Roth erbot sich bis anhin eine eher schwierige Saison. Als er im Frühjahr von einer schwerwiegenden Schulterverletzung auf die Schwingplätze zurückkehren konnte, standen die Zeichen noch sehr gut. Allerdings konnte er dieses Selbstvertrauen nur bedingt in die Kranzfestsaison mitnehmen. Durch eine Muskelverletzung am NOS verpasste er gar das eigene Kantonalschwingfest in Urnäsch. Doch mit seinem Bergkranzerfolg am Weissensteinschwinget scheint er nun wieder in die wichtige und richtige Richtung eingeschlagen zu haben. Ob es ihm gelingen mag, auf dem Brünig nachzudoppeln, wird sich spätestens am Sonntagabend erwiesen haben.

Nicht dabei sind die beiden Gaiser Eidgenossen Raphael Zwyssig und Michael Bless. Gemäss dem Onlineportal «schlussgang.ch» mussten sie sich abmelden.

Kuster und Koch in Lauerposition

Sowohl Thomas Kuster als auch Reto Koch waren bereits am vergangenen Samstag auf dem Weissenstein im Einsatz. Kuster rangierte im Endeffekt nur unweit hinter den Kranzrängen, während Reto Koch während des ganzen Tages mehrmals positiv auf sich aufmerksam machen konnte, wenngleich ihm am Ende der potenzielle Kranzgewinn dennoch aus den Händen glitt.

Der anfangs gemeldete Innerrhoder Eidgenosse Martin Hersche muss aufgrund einer Muskelverletzung aussetzen, weshalb Reto Koch seinen Platz nicht zuletzt aufgrund seiner bisherigen Saisonleistung erben konnte. Wenn die beiden Sennenschwinger eine ähnliche Leistung abrufen und möglicherweise noch etwas über sich hinauswachsen können und auch müssen, dann liegt auch für sie der womöglich erste Bergkranz ihrer Karriere im Bereich des Möglichen.

Trifft Giger auf Reichmuth?

Das diesjährige Brünig-Schwinget wird wohl dahingehend wegweisend sein, als dass sich die grossen drei Teilverbände erstmals in dieser Saison im Direktvergleich gegenüberstehen. Die Nordostschweizer Hoffnungsträger um Samuel Giger, Armon Orlik, Werner Schlegel und Co. werden unter anderem auf die beiden Innerschweizer Königsanwärter Pirmin Reichmuth und Joel Wicki treffen. Im Besonderen darf man auf den Auftritt Reichmuths sein, konnte er nach einer dreijährigen Schwingpause (Corona, Kreuzbandriss) bei seinen bisherigen zwei Einsätzen jeweils sechs Siege verbuchen. Ob es bereits zum Auftakt zur lange ersehnten Begegnung zwischen Giger und Reichmuth kommt, wird sich weisen. Auch Wicki wusste in der letzten Zeit zu überzeugen, siegte er doch sowohl am Innerschweizer Teilverbandsfest in Ennetbürgen wie auch auf der Rigi. Die Berner entsenden unter anderem mit Matthias Aeschbacher den frischgebackenen Weissensteinsieger wie auch Kilian Wenger, welcher sich vor Wochenfrist den 100. Kranzgewinn seiner Karriere sichern konnte.