Schwingen
Berner und Nordostschweizer Teilverbandsfeste: Appenzeller brauchen Exploit

In der laufenden Saison wurden bereits etliche Kantonal- und Bergkranzfeste durchgeführt. Am Wochenende werden die Nordostschweizer in Mollis und die Berner in Tramelan nun den Reigen der Teilverbandsfeste eröffnen. Die Appenzeller werden an beiden Orten im Einsatz stehen.

Thomas Mock
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Die Innerrhoder Reto Koch (oben) und Martin Hersche vertreten die Nordostschweizer Fahnen am Berner Kantonalschwingfest in Tramelan.

Die Innerrhoder Reto Koch (oben) und Martin Hersche vertreten die Nordostschweizer Fahnen am Berner Kantonalschwingfest in Tramelan.

Bild: Lorenz Reifler

Rund zwei Jahre vor dem nächsten Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest findet das Nordostschweizerische Teilverbandsfest im Kanton Glarus statt. Möglicherweise werden dem einen oder anderen Schwinger beste Erinnerungen bleiben, um in zwei Jahren erneut aufzutrumpfen. Schaut man sich die bisherigen Kranzfeste etwas genauer an, hatten die Appenzeller das Wettkampfglück bis anhin nur selten auf ihrer Seite. Die wohl stärksten Trümpfe werden mit dem Eidgenossen Martin Roth und den beiden Teilverbandskranzern Andrin Poltera und Markus Schläpfer gestellt. Diese drei Schwinger waren in der laufenden Saison die einzigen Appenzeller, welchen mindestens zwei Kranzgewinne gelungen sind. Entsprechend liegen die Hoffnungen nun auf diesem Trio.

Von den restlichen Teilverbandskranzern bleiben nur noch Naim Fejzaj und Thomas Koch. Beide Schwinger blicken allerdings auf eine durchzogene Saison zurück. Wenn sie sich nun wiederum in die begehrten Kranzränge schwingen möchten, werden sie wohl einen Exploit benötigen. Wohl definitiv nicht am Start sein wird der Gaiser Teilverbandskranzer Thomas Kuster, welcher sich vor kurzem einer Operation unterziehen musste.

Giger und Schmid hoffen auf Exploit

Die grössten Chancen auf einen möglichen ersten Teilverbandskranz hegen Urs Giger und Patrick Schmid. Während sich Giger am St.Galler Kantonalschwingfest bereits einen Saisonkranz sichern konnte, fehlte Schmid trotz je vier Siegen bereits zweimal der berüchtigte Viertelpunkt dazu. Dennoch haben beide Schwinger das Rüstzeug, sich diese eine Ebene höher zu arbeiten.

Ob ihnen dies gelingen mag, wird sich zeigen. Im Weiteren werden die Appenzeller auch unterstützt von den weiteren Kranzschwinger Sepp Fuster, Rico Ackermann, Matthias Schläpfer, Andreas Inauen, Livio Büchler, Lorenz Giger, Daniel Oertle und Mario Bösch. Vermutlich werden sie noch nicht ganz in der Lage sein, sich im Kampf um ihren ersten Teilverbandskranz halten zu können. Dennoch lebt der Sport von Überraschungen und solche würden die Appenzeller natürlich nur zu gerne auch zeigen wollen.

Koch und Hersche fordern die Berner heraus

Die Innerrhoder Martin Hersche und Reto Koch werden nicht in Mollis, sondern im bernjurassischen Tramelan im Einsatz sein. Hersche konnte an anderen Teilverbandsfesten bis anhin immer gute Erfolge feiern. Sein Karrierehighlight erlebte er wohl am Nordwestschweizerischen Teilverbandsfest 2017 in Therwil, als er seinen bisher einzigen Kranzfestsieg feiern konnte. Doch auch in der Südwestschweiz und im vergangenen Jahr auch in der Innerschweiz kehrte der Innerrhoder kranzgeschmückt nach Hause.

Reto Koch gebührt hingegen erstmals die Ehre, sich an einem anderen Teilverbandsfest zu beweisen. Die Berner Delegation weist bereits seit mehreren Jahren eine extrem starke Mannschaft auf, weshalb die beiden Appenzeller über sich hinauswachsen müssen, wenn sie sich im Rennen um die Kränze halten wollen. Topfavorit dürfte einmal mehr der Berner Mittelländer Fabian Staudenmann sein, welcher bis anhin jedes Kranzfest, an dem er angetreten ist, für sich entscheiden konnte.