Die 83. Generalversammlung der Säntis-Schwebebahn AG zieht die Aktionäre in Scharen an. Informiert wird über positive Zahlen und über das Umbauprojekt auf dem Gipfel.
Mea Mc Gheee
mea.mcghee@appenzellerzeitung.ch
Die Neugierde auf die Geschäftszahlen von 2016 kann nicht der Grund sein, dass am Freitagnachmittag knapp tausend Aktionäre der Säntis-Schwebebahn an der Generalversammlung teilnehmen. Frequenzen und Umsatz wurden schon vor einiger Zeit kommuniziert. Es muss also einen anderen Grund geben für den Ansturm auf der Schwägalp. Die GV, das ist bekannt, hat sich zu einem gesellschaftlichen Ereignis entwickelt.
Wo einst das ehrwürdige Berghotel stand, wurde ein grosses Festzelt errichtet, die Streichmusikklänge der Alderbuebe locken die vielen Gäste unter das Zeltdach. Am Himmel türmen sich die Wolken. Man begrüsst Freunde und Geschäftspartner. Auch die Regierungsräte Dölf Biasotto und Alfred Stricker schütteln Hände. Kurz vor Versammlungsbeginn rüstet der Tontechniker die Hauptakteure, Verwaltungsratspräsident Hansruedi Laich und Geschäftsführer Bruno Vattioni, mit Mikrofonen aus. Auf zwei Leinwänden wechseln sich derweil Nahaufnahmen der Musikanten mit Landschaftsimpressionen des Alpsteins ab.
Zur Einstimmung auf die GV wird ein Film gezeigt. Mitarbeiter Gust Broger, verantwortlich für das touristische Angebot, nimmt die Gäste mit auf eine Wanderung von der Schwägalp auf den Säntis. Eindrückliches über das Angebot, die Infrastruktur, die Natur und die Geschichte des Unternehmens ist zu erfahren. Dann begrüsst Hansruedi Laich die Gäste und betont: «Emotionen sind im Tourismus das Ein und Alles. Ein Tourismusunternehmen braucht Innovation mit emotionaler Ausstrahlung.» Seit einem Jahr im Amt, wickelt der VR-Präsident die Geschäfte zügig ab. Alle Traktanden werden einstimmig genehmigt und der dienstälteste Verwaltungsrat Gavin Schmid für eine weitere Amtsdauer bestätigt. Der Umsatz wurde 2016 um 4,4 auf 19 Millionen Franken gesteigert. Der Gewinn betrug 2,5 Millionen.
Erstmals kommt an einer Säntis-GV der langjährige Geschäftsführer Bruno Vattioni zu Wort. Er informiert über den Betrieb im vergangenen und im laufenden Jahr. Dass sich derweil ein Gewitter mit Blitz und Donner über dem Tagungsort entlädt, soll kein schlechtes Omen sein. 2017 sei mit einem Umsatzplus von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr gut angelaufen, so Vattioni. Die betrieblichen Abläufe im neuen Berghotel hätten sich eingespielt und die durchschnittliche Belegung betrug 58 Prozent. Noch in diesem Jahr wolle man die Planung für ein Umbauprojekt auf dem Säntis abschliessen. Die Gastronomie soll auf einen zeitgemässen Stand gebracht werden und die Räume im Mehrzweckgebäude besser genutzt werden. «Der Säntis ist ein mystischer Berg mit vielen Besonderheiten», sagt Bruno Vattioni. Das wolle man gezielt inszenieren.
Nach rund einer Stunde ist die GV vorbei. Die Aktionäre gehen ihrer Wege. Die einen zieht es auf den Gipfel, die anderen ins Restaurant des neuen Berghotels. Eines steht fest, die meisten werden spätestens am letzten Freitag im Juni 2018 wieder kommen, zum gesellschaftlichen Event.