SCHUSSFAHRT: Schlittelparadies Appenzellerland

Der Schnee ist da. Im hügeligen Appenzellerland können Schneesportler mit Bob oder Kufenschlitten zu Tale sausen. In beiden Halbkantonen locken verschiedene, teils präparierte Schlittelstrecken. Frischluft und Plausch sind garantiert.

Michel Krüsi/Mea Mc Ghee
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Mit sieben Kilometern ist die Strecke Kronberg–Jakobsbad die längste Schlittelpiste im Appenzellerland. Rasant ist die Abfahrt, ob mit Bob oder Kufenschlitten. (Bild: mc)

Mit sieben Kilometern ist die Strecke Kronberg–Jakobsbad die längste Schlittelpiste im Appenzellerland. Rasant ist die Abfahrt, ob mit Bob oder Kufenschlitten. (Bild: mc)

Michel Krüsi/Mea Mc Ghee

redaktion@appenzellerzeitung.ch

Endlich! Eine weisse Decke liegt über dem Appenzellerland. Ideale Verhältnisse für die Wintersportler. Natürlich springt als erstes das Skifahren in unsere Gedanken. Doch auch das Schlitteln macht Spass. Egal ob alt oder jung, es gehört einfach dazu, in den Wintermonaten mit dem Bob oder dem Kufenschlitten einen Hügel runterzusausen. Und hat man ein Gspänli dabei, ist der Plausch doppelt so gross. Im ganzen Appenzellerland gibt es präparierte Pisten für Schlittenfahrer. Die Nutzung erfolgt auf eigenes Risiko. Die Appenzeller Bahnen vermieten Schlitten im Mercato Shop in Altstätten und beim Bahnhof Appenzell.

Die längste Strecke: Die längste und wohl bekannteste offizielle Schlittelstrecke ist jene vom Kronberg zum Jakobsbad. Sie misst 7 Kilometer. Ab Jakobsbad gelangt man mit der Luftseilbahn auf den Kronberggipfel. Nach einem kurzen Fussweg zum Gipfelkreuz bietet sich eine schöne Aussicht auf den Alpstein und die Nordwand des Säntis. Eine rasante Abfahrt ist garantiert auf der teils steilen Strecke. Schlittelpassagen wechseln sich ab mit kurzen Wegstücken, die zu Fuss zurückgelegt werden. Präpariert und befahrbar ist die Strecke ab heute Samstag. Die Schlitten können bei der Talstation der Kronbergbahn gemietet werden.

Transport inbegriffen: Um zur zweiten Schlittelstrecke in Appenzell Innerrhoden zu gelangen, muss man erst zu Fuss in rund einer Stunde von Brülisau zum Berggasthaus Ruhsitz hochwandern. Hier gibt es Schlitten zu mieten. Im Mietpreis inbegriffen ist nach dem Schlittelplausch der Transport der Schlitten hinauf ins Berggasthaus. Als Belohnung für den Aufstieg winkt eine 3,1 Kilometer lange rasante Abfahrt. Während ihnen der Fahrtwind um die Ohren saust, geniessen die Schlittler die Aussicht auf den Alpstein.

Zu Fuss erreichbar: Für besonders aktive Schneesportler gibt es die Abfahrt Hochalp–Bruggerenwald bei Urnäsch. Als erstes steht eine 75-minütige Wanderung bevor. Im Tal markiert ein Wegweiser den Aufstieg zur Egg. Entweder wandert man auf der präparierten Schlittelstrecke oder gelangt über den Wanderweg via Rossmoss zur Hochalp. Diese Route ist für Kinder jedoch weniger geeignet. Eine beeindruckende Aussicht und eine schnelle Fahrt ins Tal belohnen die Anstrengungen. Die Strecke misst drei Kilometer.

Präpariert und idyllisch: Ab heute Samstag kann auf der Schwägalp geschlittelt werden. Auf dem präparierten Winterwanderweg gelangen die Schneesportler vom Berghotel aus in einer rund 20-minütigen Wanderung zu den Alphütten von «Siebenhütten». Von hier aus können Kinder und Familien mit Schlitten oder Bob auf der alten Schwäg­alpstrasse eine gemütliche, ungefährliche Abfahrt bis zur Postautohaltestelle Steinfluh geniessen. Die Schlittelpiste ist präpariert. Schlitten und Schneeschuhe können beim Berggasthaus gemietet werden.

Bergfahrt mit der Eisenbahn: Die nächste Destination ist die Abfahrt Stoss–Altstätten. Eine drei Kilometer lange Piste, die jedoch ohne Präparation daherkommt. Startpunkt ist unmittelbar bei der Bahnhaltestelle Stoss. Sie ist seit gestern Freitag in Betrieb. Anschliessend gelangen die Schlittler mit der Zahnradbahn von Altstätten zum Stoss. Schlitten gibt es im Mercato Shop in Altstätten zu mieten. Die Appenzeller Bahnen führen an Wochenenden und an Mittwochnachmittagen bei Bedarf Extrazüge.

Abfahrt durch den Wald: Eine 800 Meter lange Schlittelpiste führt von Äugst nach Chellen im Bühler. Bei genügend Schnee wird die Strecke präpariert. Eine Schneewand soll die Schlittler daran hindern, über die offizielle Piste hinauszuschiessen. Dank guter Wettervoraussetzungen ist das Schlitteln mit Plastikschlitten und mit Holzschlitten möglich. Der gefrorene Boden ermöglicht den Schlittlern eine rasante Abfahrt. Durch das Engagement von Freiwilligen wird die verkehrsfreie Strecke instand gehalten. Die Strecke ist gut gesichert und die Aussicht auf die Umgebung wunderbar.

Aufgepasst auf Autos: Die Abfahrt von der Schäflisegg oberhalb von Teufen zur Liebegg ist nicht präpariert und zwei Kilometer lang. Hier muss acht auf den Automobilverkehr gegeben werden. Ab der Haltestelle Riethüsli bringen einen die Appenzellerbahnen nach St. Gallen oder zurück nach Teufen. Schlitten können nicht gemietet werden.

Einstige Rennstrecke: Ein Klassiker ist die Schlittelstrecke Suruggen–Landmark. Von der Landmark bei Trogen aus erfolgt der Aufstieg entlang der 1,4 Kilometer langen Schlittelstrecke zum Suruggen. In der Vergangenheit wurden hier legendäre Hornschlittenrennen ausgetragen. Die rasante Abfahrt hat es in sich. Die Neigung beträgt zwischen 8,1 und 14 Prozent.

Verkehr nur talwärts: Für den maximalen Schlittelspass wird auf der Strecke Rehetobel–Hörnlirank der motorisierte Verkehr an Wochenenden nur talwärts zugelassen, und zwar jeweils am Samstag von 12 Uhr bis Sonntag um 18 Uhr. Es ist keine präparierte Piste.

Auf Strasse und Wiese: Bei der Strecke Kaien–Heiden handelt es sich um eine unpräparierte Abfahrt, die teils über die Strasse führt. Ab dem Weiler Benzenrüti wird auf der Wiese geschlittelt. Es können keine Schlitten gemietet werden.