SC Herisau gibt 3:1-Führung aus der Hand

Es war eine torreiche und bis zum Schluss spannende Partie: Der SC Herisau verliert das Heimspiel gegen den EC Wil in der Verlängerung mit 4:5 – trotz einer 3:1-Führung.

Claudio Weder
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Der Herisauer Angriff scheitert an Wils Goalie Fabio Meier. (Bild: Mea McGhee)

Der Herisauer Angriff scheitert an Wils Goalie Fabio Meier. (Bild: Mea McGhee)

«Ein Sieg wäre wichtig gewesen», sagt SCH-Trainer Markus Rechsteiner nach der knappen 4:5-Niederlage gegen den EC Wil vom vergangenen Samstagabend. Mit einem Sieg hätten die Herisauer den 3. Tabellenrang verteidigen können. Nun verabschieden sie sich auf dem 5. Platz in die Weihnachtspause; Wil ist neu an 4. Stelle im Ranking.

Die Zeichen standen beim SC Herisau zu Beginn jedoch alles andere als auf Niederlage. Bereits in der 3. Spielminute traf Bommeli auf Zuspiel von Gartmann zum 1:0. Und auch im restlichen Verlauf des ersten Drittels kam das Team von Markus Rechsteiner zu Torchancen: In Folge zweier Strafen gegen das gegnerische Team hätten Marco Koller sowie Timo Koller – nachdem in der 18. Minute der Ausgleichstreffer durch Heitzmann gefallen war – die Chancen gehabt, die Führung auszubauen. Ersterer scheiterte jedoch am Wiler Goalie, Letzterer an der Latte des gegnerischen Tores.

Die Aufholjagd des EC Wil

Im zweiten Drittel bewiesen beide Mannschaften Effizienz im Powerplay wie auch Stärke in der Defensive. Nachdem gleich wenige Minuten nach Anpfiff des zweiten Drittels Goalie Klingler mehrere Angriffe der Wiler abwehren konnte, gelang dem SC Herisau in der 32. Minute der Treffer zum 2:1 nach einer 2-Minuten-Strafe gegen Wils Ambühl. Nur eine Minute später konnte Grau auf Zuspiel von Rotzinger und Aerni die Führung ausbauen.

Auch der EC Wil zeigte Effizienz im Powerplay und nutzte eine Überzahlsituation in der letzten Minute vor Ende des zweiten Drittels aus, um den Spielstand auf 3:2 zu verkürzen. In der Schlussphase nahm das Spieltempo zu, beide Mannschaften spielten mit konstantem Druck auf das gegnerische Tor. Ab Mitte des letzten Drittels gewannen die Wiler die Oberhand. Ein Pass von Heitzmann erreichte Schärer, der den Puck nur noch reinschieben musste.

In der 55. Minute fiel schliesslich das dritte Tor in Folge für die Wiler. Erneut war es Schärer, der zum 3:4 traf. Leicht machte es das Team von Markus Rechsteiner den Gästen allerdings nicht. Im Gegenteil: In den letzten Spielminuten legten die Appenzeller, nun permanent vor dem Wiler Tor, nochmals einen Zacken zu. Die erneute Wende im Spiel brachte ein Time-out zwei Minuten vor Schluss: Rechsteiner ersetzte kurzerhand den Goalie durch einen 6. Feldspieler. Mit Erfolg: Mittelstürmer Pace traf 50 Sekunden vor Schluss zum Ausgleich.

Die Luft war draussen

Auch wenn die Herisauer die Gegner zu einem Umweg über die Verlängerung zwingen konnten, zeigt sich Markus Rechsteiner nach dieser Partie unzufrieden. Es hätte mehr drinliegen müssen. «Wir hatten viele Spiele in der letzten Zeit. Es mangelte an der mentalen wie auch konditionellen Verfassung», so seine Erklärung. Dass die Luft langsam, aber sicher draussen war, merkte man zu Beginn der Verlängerung, die von kurzer Dauer war. Innerhalb von einer Minute schoss Schärer, der Topscorer der Partie, den EC Wil zum Sieg. «Zeit also, die Weihnachtspause zu nutzen, um dann mit Vollgas ins neue Jahr starten zu können.»