Der Präsident des Verbands für Landtechnik St. Gallen, Appenzell, Glarus, Heiri Schmid, kritisierte an der GV die Kontrollen von landwirtschaftlichen Fahrzeugen.
Adi Lippuner
77 Mitglieder und Gäste liessen sich am Samstag im Landwirtschaftlichen Zentrum über das vergangene Verbandsjahr informieren. Im Mittelpunkt der Verbandstätigkeit stehen Aus- und Weiterbildung sowie die Interessenvertretung der Mitglieder. Geschäftsführerin Eliane Müller aus Azmoos liess in ihrem Bericht die Ausbildungskurse und Führerprüfungen, welche einmal mehr gut besucht wurden, aufleben. An den Kreisversammlungen stehen verschiedene Fachthemen zur Diskussion, und an Exkursionen erhalten die Mitglieder Einblick in andere Betriebe. Zudem stehen Dienstleistungen wie die Hundekurse, die seit Anfang Jahr nicht mehr obligatorisch sind, auf dem Programm.
Heiri Schmid, Bilten, er ist als Präsident verantwortlich für den Bereich landwirtschaftlicher Strassenverkehr, ging auf die Kontrollen der landwirtschaftlichen Fahrzeuge ein. «Diese werden oft ohne Augenmass vorgenommen. Ich rufe deshalb allen Verbandsmitgliedern in Erinnerung, keinen Polizeirapport zu unterscheiben und die Einsprachefristen bei Bussenentscheiden oder richterlichen Beschlüssen zu beachten. Zudem ist es wichtig, dass der Verband über umstrittene Fälle informiert wird, damit wir beratend zur Seite stehen können.»
Kurz wurde auf einen Vorfall aus dem Sommer 2015 eingegangen. Ein Lohnunternehmer wurde bei einer Kontrolle angezeigt, weil er an der Traktorenfront Siloballenfolie mitführte. Der Weiterzug ans Kantons- und auch ans Obergericht brachte keinen Erfolg, und deshalb bleibe nur der Weg ans Bundesgericht in Lausanne. «Wir erwarten, dass Kontrollen ohne Paragraphenreiterei, dafür mit Verstand durchgeführt werden», so Heiri Schmid.
Christian Gross, Ebnat-Kappel, trat nach 16 Jahren im Vorstand zurück. Es sei nicht gelungen, für den neunköpfigen Vorstand einen Kandidaten zu finden. Der Sitz bliebe bis nächstes Jahr vakant, so Heiri Schmid. Christian Gross betonte, dass ihm die Aufgabe im Vorstand nicht nur zusätzliche Arbeit eingebracht habe. «Ich durfte auch viel lernen und habe von den neu geknüpften Verbindungen profitiert. So gesehen ist Vorstandsarbeit nicht nur eine Last, sie bringt auch viel.» Die Rechnung wurde von Kassier Hans Popp, Steinach, präsentiert. Bei Erträgen von knapp 263000 und Ausgaben von rund 265000 Franken, resultiert ein Rückschlag von knapp 2000 Franken.
Das Eigenkapital beträgt per 31. Oktober 2016 noch gut 112000 Franken. «Angesichts dieser Situation ist es vertretbar, den Verbandsbeitrag auf 77 Franken zu belassen, auch wenn davon 75 Franken an den Schweizer Verband weitergelei- tet werden müssen», so Hans Popp. Martin Willi, Bildungsleiter Landwirtschaftliches Zentrum St. Gallen (LZSG), ging in seinem Referat auf die Landtechnik-Ausbildung der Landwirte ein. Dabei wurde betont, dass gerade im Bereich Maschinenunterhalt nicht jeder alles können müsse. «Es geht vielmehr darum, die eigenen Fertigkeiten zu erkennen und auszubauen, aber auch Grenzen zu akzeptieren.» Zudem werde den Lernenden vermittelt, wie eine gute Arbeitsqualität erreicht werden könne und was es brauche, um Unfälle und Schäden zu verhindern.