Routiniers holen die Kränze

SCHWINGEN. Die Ausbeute der Appenzeller am St. Galler Kantonal-Schwingfest hält sich in Grenzen. Dafür gibt es zwei Gründe: Die Abwesenheit der starken Gaiser und fehlende Effizienz.

Drucken
Markus Schläpfer (rechts) wischt seinem Gegner nach dem Sieg im abschliessenden Gang das Sägemehl vom Rücken. (Bild: bei)

Markus Schläpfer (rechts) wischt seinem Gegner nach dem Sieg im abschliessenden Gang das Sägemehl vom Rücken. (Bild: bei)

SCHWINGEN. Nach guter Ausgangslage konnten am Ende des St. Galler Kantonal-Schwingfests in Flawil nur zwei Appenzeller Schwinger jubeln. Mit Emil Signer und Markus Schläpfer waren es wie bereits vor Wochenfrist am Glarner Kantonalen Schwingfest zwei Arrivierte, die für die Kränze sorgten. Markus Schläpfer sicherte sich den Kranz letztlich mit Hochschwung gegen den grossgewachsenen Fredi Kohler, nachdem er sich zu Wettkampfbeginn selber in Rücklage manövrierte. Zwar strebte Schläpfer den resultatlosen Gang im Anschwingen gegen den Eidgenossen Andy Büsser an, mit dem gestellten Gang gegen Nichtkranzer Pirmin Jud verlor er in Runde drei aber zudem Punkte. Mit drei Plattwürfen in der zweiten Wettkampfhälfte machte Schläpfer den Rückstand wieder wett und klassierte sich schliesslich im sechsten Schlussrang.

Ebenfalls in den Kranzrängen reihte sich Emil Signer ein. Bereits im Anschwingen trotzte er dem Eidgenossen Urban Götte eine Punkteteilung ab. Nach weiteren drei erfolgreichen Gängen kam es zum Duell mit dem schwergewichtigen Roman Wanner. Mit seinem Spezialschwung, dem Stich, legte er diesen bereits im ersten Zug unter frenetischem Jubel der Zuschauer auf die gültige Seite. Der abschliessende Gang wurde damit zur Formsache: Trotz einem gestellten Gang gegen den Teilverbandskranzer Adrian Oertig reichte es Emil Signer zum neunten Schlussrang.

Fässler um Kranz betrogen

Weniger glücklich verliess der Appenzeller Andreas Fässler den Wettkampfplatz in Flawil. Im letzten und über den Kranz entscheidenden Vergleich wurde ihm nach einem deutlichen Brienzer-Plattwurf gegen den Rheintaler Beda Coray in der letzten Gangminute das gültige Resultat unterschlagen, der Gang endete gestellt. Dadurch erhielt Fässler einen schlechten Lohn für eine ansprechende Leistung. Diese begann mit einem Sieg gegen den letztlich drittplazierten Urs Abderhalden, fand seine Fortsetzung mit dem gestellten Gang gegen den Eidgenossen Urban Götte und gipfelte im fünften Gang, als er mit Nöldi Forrer um den Schlussgang zusammen griff.

Mit dem minimalen Abstand von einem Viertelpunkt klassierte sich Martin Hersche. hinter den Kranzrängen. Im zweiten Gang griff er mit Nöldi Forrer zusammen. Die rasche Niederlage gegen den späteren Schlussgangteilnehmer hatte noch keine schwerwiegenden Folgen, wohl aber die Niederlage im fünften Gang gegen Pascal Ott. Mit dieser verabschiedete sich Martin Hersche frühzeitig aus dem Kranzrennen.

Andreas Frick nahe am Kranz

Erneut nahe an seinem ersten Kranzgewinn war der Urnäscher Andreas Frick. Mit einem soliden Wettkampf brachte er sich in eine gute Ausgangslage, sah sich aber einer schweren letzten Aufgabe gegenüber. Gegen den Teilverbandskranzer Reto Holdener kämpfte er entschlossen, der Sieg blieb ihm aber verwehrt.

Überraschend schnell liess sich Martin Roth im entscheidenden sechsten Gang die Chance auf den Kranzgewinn nehmen. Sein Gegner, Christian Holenstein, ein Nachwuchsmann aus dem Toggenburger Verband, nutzte eine Unachtsamkeit Roths aus und legte diesen mit Hüfter auf den Rücken. Gewonnen wurde das Schwingfest von Vorjahressieger Daniel Bösch. Nach rund vier Minuten bezwang er im Schlussgang Schwingerkönig Nöldi Forrer mit Kurz. (pd)