Die Jagd im Kanton St.Gallen ist in vollem Gange. Die beiden Wildhüter Urs Büchler, Obertoggenburg, und Silvan Eugster, Werdenberg, ziehen eine positive Zwischenbilanz zur Jagdsaison.
REGION. Vom geforderten Abschuss von 292 Hirschen konnten die Werdenberger Jäger bis Mitte Oktober 144 erlegen. «Das sind 23 Tiere mehr als letztes Jahr um die selbe Zeit», sagt Silvan Eugster, Werdenberger Wildhüter. «Es wurde sehr gut gejagt», freut sich Eugster. Allerdings führen oft auch Zufälle zum Erfolg. So konnte Mitte Oktober beispielsweise im Revier Grabs eine äusserst erfolgreiche Drückjagd durchgeführt werden, welche sich nun sehr positiv auf das Ergebnis ausgewirkt hat.
Im Toggenburg ist man ebenfalls auf Kurs. Vom geforderten Abschuss von 95 Hirschen konnten rund 57 erlegt werden. Letztes Jahr um diese Zeit waren es 60 Tiere, jedoch bei einem höheren Abschussziel. «Der Jagderfolg hängt von vielen Details ab», sagt Urs Büchler, Obertoggenburger Wildhüter. So seien die Wetterbedingungen, gerade bei im Voraus terminierten Drückjagden, nicht immer ideal. «Wind oder Nebel verschlechtern den Jagderfolg», so Büchler. Aber auch die fachgerechte Durchführung der Jagden sei entscheidend. Dazu führte das ANJF bei den Jagdgesellschaften, die einen hohen Hirschabschuss zu bewältigen haben, Informationsanlässe durch. «Diese haben sicher zum besseren Ergebnis beigetragen», ist Urs Büchler überzeugt.
«Nun würde ein früher Wintereinbruch helfen, den geforderten Abschuss zu erreichen», sagt Eugster weiter. Dieser könnte entscheidend zum Erfolg beitragen, da sich die Hirsche dann im Tal konzentrieren. Im Toggenburg hat der Wintereinbruch allerdings weniger Einfluss auf den Hirschabschuss. «Die Hirsche ziehen dann von der Süd- zur Nordseite, was die Jagd nur wenig erleichtert», so Urs Büchler.
Bei den Wildschweinen verläuft die Jagd ähnlich wie im Vorjahr. Es konnten im Werdenberg rund 15 Stück und im Toggenburg sechs erlegt werden. Der Bestand ist relativ stabil. In der Tendenz ist er zwar ansteigend, doch gerade im Toggenburg stieg er nicht so stark an, wie von Urs Büchler letztes Jahr vermutet. Ganz anders bei den Rehen. Dort ging der Bestand in den letzten Jahren zurück. «In den Revieren mit Luchspräsenz ist er auf tieferem Niveau als früher stabil», sagt Urs Büchler. In diesen Revieren werden heute deutlich weniger Rehe von den Jägern erlegt als früher. Damit einher gehe aber auch eine Verbesserung der Verbissschäden im Wald. «Die Wald-Wild-Situation hat sich entschärft», so Büchler. Auch im Werdenberg hat der Luchs laut Silvan Eugster Einfluss auf den Rehbestand.
Jedoch habe auch die Witterung einen grossen Einfluss, beispielsweise sei der nasse Frühling 2013 verheerend gewesen. Zudem habe man auch jagdlich den Rehbestand zugunsten der natürlichen Waldverjüngung stark reguliert, sagt Eugster.
Sorgen bereitete in den letzten Jahren immer wieder der Gamsbestand. Im Alpstein litten sie im Jahr 2008 an Lungenentzündung, im Churfirstengebiet 2013/2014. Deshalb wurde der Abschuss an Gemsen gesenkt. Dies zeigt nun offenbar bereits Wirkung. «Das Ergebnis bei der Bestandeserhebung dieses Jahr war nun wieder eines der besten», so Urs Büchler.