84 Milchtechnologen und -innen sowie 21 Milchpraktiker und -innen landesweit schliessen ihre Lehre ab. Um Arbeitsplätze müssen sie sich keine Sorgen machen, schreibt der Verband der Ostschweizer Milchwirtschaft.
Käse, Rahm, Butter, Joghurt und weitere Milchprodukte stehen für Qualität und zählen zu den beliebtesten Schweizer Produkten. 20 Industriebetriebe und rund 500 Käsereien entwickeln immer wieder neue Innovationen. Das soll auch in Zukunft so bleiben. Deshalb unternimmt die Milchwirtschaft intensive Anstrengungen für den Nachwuchs: 84 Milchtechnologen und -innen sowie 21 Milchpraktiker und -innen schliessen heuer die Lehre ab. Um einen Arbeitsplatz müssen sie sich keine Sorgen machen. Genuss werde noch lange grossgeschrieben.
In der Ostschweiz haben 30 neue Milchtechnologen und Milchpraktiker ihr Abschlusszeugnis erhalten. Unter ihnen befand sich auch die 19-jährige Sidonia Bärtsch aus Klosters von der Städtlichäsi Lichtensteig in Lichtensteig. Abgeschlossen hat sie mit einer 5,4.
In der Milchwirtschaft ist die Digitalisierung bereits seit vielen Jahren im Gange. In der Industrie und in den Käsereien ist die Herstellung ohne digitale Hilfsmittel nicht mehr denkbar. Denn Effizienz wird grossgeschrieben – das gilt auch für die kleine Käserei, die ihre Eigenentwicklungen nur lokal oder regional verkauft. Hans Aschwanden, Präsident des Schweizerischen Milchwirtschaftlichen Vereins, der für die Aus- und Weiterbildung der Berufe Milchtechnologen und Milchpraktiker verantwortlich ist: «Heute sind die Kenntnisse im Labor, in der Bedienung und Steuerung der unterschiedlichsten Anlagen selbstverständlicher Bestandteil der Ausbildung. Auch in Zukunft wird es die Milchtechnologen brauchen. Denn neben der technischen Kompetenz und dem Handwerk ist sehr viel Wissen über den sensiblen Rohstoff Milch erforderlich. Er ist niemals gleich – damit die Produkte trotzdem gleich schmecken, braucht es gezielte Massnahmen. Dies ist deshalb so anspruchsvoll, weil die Schweizer Käsesorten zum grössten Teil ohne Zusatzstoffe auskommen. Natürlichkeit wird in unserer Branche grossgeschrieben. Das ist der Grund, warum es auch in über 30 Jahren noch Milchtechnologen brauchen wird. Möglicherweise hat sich ihr Alltag verändert, aber ihre Kenntnisse und Kompetenz werden weiterhin wichtig sein.»
Milchprodukte herzustellen macht Spass – das wurde sichtbar an der diesjährigen Lehrabschlussfeier am BZWU Flawil, an der insgesamt 30 neue Fachkräfte ihr eidgenössisches Fähigkeitszeugnis EFZ respektive eid- genössisches Berufsattest EBA entgegennahmen. 25 von 26 Milchtechnologinnen und Milchtechnologen sowie fünf Milchpraktiker haben die Prüfung erfolgreich abschlossen. Dabei haben acht Kandidaten mit einem Notendurchschnitt von 5,3 und mehr abgeschlossen und erhalten eine Anerkennungsurkunde vom Schweizerischen Milchwirtschaftlichen Vereins. Der Notendurchschnitt liegt bei 4,92. (pd)