Der Spitalverbund von Appenzell Ausserrhoden (Svar) steht in Flammen, derzeit vor allem das Spital Heiden. Und was macht die von uns gewählte Regierung? Sie «teilt die Sorgen des Spitalverbundes und fordert die Bevölkerung, insbesondere die Patienten, auf, weiterhin auf das Spital Heiden zu setzen»(Matthias Weishaupt in der Appenzeller Zeitung vom 4.1.2017, S. 29). Ja, Herr Landammann und Gesundheitsdirektor Weishaupt samt allen Regierungskollegen, wir, und das ist wohl die ganze Kantonsbevölkerung, wir machen uns auch Sorgen, sehr grosse Sorgen sogar um unsere Spitäler. Aber wir haben euch nicht gewählt, damit ihr zuschaut, wie unsere Spitäler kaputtgehen und ihr euch versteckt hinter nichtssagenden Interviews und Vertröstungen, die längst niemand mehr glaubt. Wir haben euch gewählt, damit ihr regiert, eure Verantwortung wahrnehmt und die Aufsicht über den Svar ausübt. Was heisst das? Es heisst erstens, dass der Gesundheitsdirektor im Namen der Regierung uns, der Bevölkerung, klaren Wein einschenkt, wie es um die Zukunft des Spitals Heiden steht. Ich habe noch niemanden gefunden, der an diese Zukunft glaubt und den Aussagen der Regierung oder des Svar noch Vertrauen entgegenbringt. Es heisst zweitens: Entlasst so schnell als möglich die unfähigen Leute im Verwaltungsrat des Svar, allen voran die Präsidentin Christiane Roth. Man hätte schon vor ihrer Wahl wissen müssen, dass sie eine besondere Fähigkeit hat, Spitalbetriebe durcheinanderzu- bringen und gute Leute zu vertreiben. Das können wir uns nicht länger leisten. Auch die Bevölkerung versteht, dass die Führung der Spitäler eine anspruchsvolle Aufgabe ist. Gerade deshalb sind sie sowohl im Management wie auf ärztlicher Seite dringend auf hochqualifizierte, teamfähige Menschen angewiesen, die unsere Art des Umgangs miteinander verstehen und am gleichen Strick ziehen. Nur dann haben sie eine echte Zukunftschance. «Der Regierungsrat kann aus wichtigen Gründen ein Mitglied des Verwaltungsrates abberufen»: So steht es im Spitalverbundgesetz Art. 5. Die wichtigen Gründe sind wahrhaftig in reichem Ausmass gegeben. Wenn es nämlich so weitergeht, sind über kurz oder lang neben Heiden auch die beiden Spitäler in Herisau gefährdet und der Svar könnte zu einer Katastrophe werden, die schlimmer ist als das Kantonalbankdebakel. Damit die Regierung endlich aus ihrer Deckung kommt und handelt, braucht es viele Stimmen. Ich rufe deshalb alle Einwohnerinnen und Einwohner unseres Kantons, denen die Zukunft unserer Spitäler am Herzen liegt, dazu auf, ihre Sorge an die Adresse von Landammann und Gesundheitsdirektor Matthias Weishaupt zum Ausdruck zu bringen, als Leserbrief in der Zeitung, per E-Mail oder einfach als Brief.
Dr. med. Hansueli Schläpfer,
pensionierter Arzt,
Rohrenstrasse, Herisau