Projekt Ortsdurchfahrt stockt

Ein Komitee sammelte vor einem Jahr über 600 Unterschriften gegen die geplante Sanierung der Ortsdurchfahrt Hundwil. Der Kanton kündigte eine Überarbeitung an, inzwischen ist es still geworden ums Projekt; das liegt auch an der Gemeinde.

Patrik Kobler
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Ab dem nächsten Jahr gehört die Ortsdurchfahrt Hundwil zum Nationalstrassennetz. (Bild: pk)

Ab dem nächsten Jahr gehört die Ortsdurchfahrt Hundwil zum Nationalstrassennetz. (Bild: pk)

HUNDWIL. Was vor einem Jahr für Widerstand in der Bevölkerung sorgte, schlummert heute in einer Schublade: Die Sanierung der Ortsdurchfahrt Hundwil. Am 7. Februar 2012 reichte ein Komitee eine von 605 Personen unterschriebene Petition ein, um sich gegen die geplanten Verbesserungsmassnahmen des Kantons zu wehren (siehe Kasten). Es verlangte, das Projekt sei zurückzunehmen und zu überarbeiten. Der Kanton signalisierte in der Folge die Bereitschaft, Anpassungen vorzunehmen.

Ziel verpasst

Inzwischen ist es merklich still geworden um das Projekt. Eine erste Bereinigungsrunde mit Einsprechern habe zwar stattgefunden, aktuell befasse sich aber niemand mehr damit, sagt der Ausserrhoder Kantonsingenieur Urban Keller auf Anfrage: «Wir kommen bei diesem Projekt nicht voran. In den nächsten Monaten müssen wir jedoch entscheiden, wie es weitergehen soll.» Er betont, dass durch die Verzögerungen ein wichtiges Ziel verpasst worden sei. Per 1. Januar 2014 geht nämlich die Strasse Winkeln–Herisau-Hundwil–Appenzell mit der Aufnahme ins Nationalstrassennetz an den Bund über. Davon betroffen ist auch die Ortsdurchfahrt. «Wir hätten dem Bund gerne ein rechtskräftiges Projekt übergeben», so Keller. Das sei nun nicht mehr möglich.

Für Gemeinde keine Priorität

Urban Keller verweist zudem darauf, dass das Vorhaben für die Gemeinde Hundwil keine Priorität geniesse, dies sei im Mitteilungsblatt gestanden. Gemeindepräsidentin Margrit Müller-Schoch bestätigt: «Das Projekt ist vorläufig zurückgestellt.» In diesem Jahr fänden auf dem Landsgemeindeplatz in Hundwil die Festspiele zum 500-Jahr-Jubiläum der Zugehörigkeit zur Eidgenossenschaft der beiden Appenzell statt. Die Kräfte würden nun hierfür gebündelt.

Zufrieden mit der aktuellen Situation zeigt sich Peter Schläpfer vom Initiativkomitee. Er sagt, dass ein Meinungswandel zum Positiven stattgefunden habe. So sei heute die Akzeptanz vorhanden, an der Urnäscherstrasse etwas Schönes zu machen. Aber auch er bestätigt, dass zurzeit Ruhe um das Projekt herrsche. «Wenn unsere Mitarbeit später erwünscht ist, stehen wir gerne er zur Verfügung», so Schläpfer.